2012-11-27 14:18:03

D: Landesbischof für Schuldbekenntnis der Kirchen


Für ein gemeinsames Schuldbekenntnis von evangelischer und katholischer Kirche zum 500-jährigen Reformationsgedenken 2017 setzt sich der bayerische evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (München) ein. Bei den Gedenkfeiern sollten „die dunklen Seiten Martin Luthers, insbesondere seine antijudaistischen Ausfälle“, ebenso angesprochen werden wie „das Leid, das aus der Kirchenspaltung und den sich anschließenden Konfessionskriegen entstanden ist.” Das sagte der Bischof am Montag vor der Landessynode in Hof. Zusammen mit der katholischen Kirche sollten sich die Protestanten „des eigenen Versagens, der eigenen konfessionalistischen Engstirnigkeit und der eigenen Lernverweigerung bewusst werden“.

In seiner Rede plädierte der Bischof auch für mehr Sensibilität im Umgang mit Griechenland. Kommentare, in denen die Griechen als Faulenzer und Lebemänner dargestellt würden, seien für die Betroffenen demütigend und trügen nicht zur selbstkritischen Erneuerung der griechischen Gesellschaft bei. Außerdem sprach sich der Bischof für die Aufnahme von Asylbewerbern aus den Balkanstaaten aus: „Wir können nicht Denkmäler für die verfolgten Sinti und Roma in der Zeit des Nationalsozialismus einweihen und zur gleichen Zeit Stimmung gegen Mitglieder dieser Volksgruppe machen, die hierher kommen.“ Im Neuen Testament werde die Aufnahme von Fremdlingen als Teil der unlösbaren Verbindung von Gottes- und Nächstenliebe verstanden.

(idea 27.11.2012 sk)








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