Drei Bischöfe aus dem Land richten einen dringlichen Appell an den Papst und die Vereinten
Nationen. Damit soll eine Katastrophe verhindert werden, von der sich die Menschen
in der Region Mesopotamien zwischen den Flüssen Tigris und Euphrat im heutigen Syrien
bedroht fühlen. Erzbischof Jacques Hindo von der syrisch-katholischen Eparchie Hassaké-Nisbi
beschreibt die Situation in seinem Gebiet am Rande des Abgrunds. In den vergangenen
Tagen seien Salafisten nach Ras al Ain eingedrungen, so dass 30.000 Menschen die Stadt
verließen und zusammen mit rund 400.000 Flüchtligen aus Deir el Zor, Homs und Aleppo
Zuflucht suchten. Der Erzbischof fürchtet, dass nun die Provinz Jazira und die Städte
Hassaké und Kamishly ins Visier der Regierungstruppen rücken könnten. „Sollte dies
der Fall sein, wird die Armee Assads mit dem Bombenbeschuss beginnen, wie dies bereits
in Ras al Ain geschah. Es wird ein Blutbad geben und rund 800.000 Menschen werden
fliehen müssen und nicht wissen wohin“, so Erzbischof Hindo. Der Erzbischof bemüht
sich gemeinsam mit den anderen Bischöfen - der syrisch-orthodoxen und der assyrischen
Gemeinde - und einheimischen Vertretern anderer ethnischer und religiöser Gemeinschaften
um Verhandlungen, damit eine weitere Tragödie verhindert werden kann. Die drei Bischöfe
aus dieser Region lancierten ihren Appell über den Fidesdienst am Ende einer dreitägigen
Fastenaktion, mit der die Christen in der Region um Frieden bitten.