2012-11-24 10:21:27

Pater Lombardi: Ein Buch, ein Versprechen


RealAudioMP3 Das neue Buch über die Kindheit Jesu gelangt genau zur richtigen Zeit in unsere Hände, um uns eine geistliche Begleitung in der Advents- und Weihnachtszeit zu sein, die eine Zeit voller biblischer Verweise, theologischer Überlegungen und Spiritualität ist. Es ist die Erfüllung eines Versprechens, das Papst Benedikt uns seit der Publikation des Bandes über das öffentliche Leben Jesu gemacht und das er mit der Publikation seines zweiten Bandes über die Passion und Auferstehung wiederholt hatte.

Auch wenn er uns klar und deutlich gesagt hatte, dass die Zielsetzung seines Werkes nicht direkt das Studium der Evangelienkapitel über die Kindheit Jesu (vgl. Vorwort zum 2. Band) sei, sondern es vielmehr den Anspruch habe, die Figur Jesu, seine Worte und sein Handeln zu verstehen, hat er uns diese „kleine Eingangshalle“ zur Lektüre der vorangegangenen Bände doch nicht verwehrt. Er stellt sie uns mit seiner üblichen Bescheidenheit vor: „Dabei bin ich mir bewusst, dass dieses Gespräch im Ineinander von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nie zu Ende sein kann… Ich hoffe, dass das kleine Buch trotz seiner Grenzen vielen Menschen auf ihrem Weg zu Jesus und mit Jesus helfen kann.“

Wie der späte Papst Johannes Paul II. mit großem Mut sein Innerstes in der poetischen Meditation des „Römischen Triptychons“ preisgegeben hatte, so hat Papst Benedikt mit nicht geringerem Mut sich selbst sowie seine eigene Suche nach dem Antlitz Christi und einer Begegnung mit ihm öffentlich gemacht. Er wusste sehr genau, dass er auf Einwände stoßen wird, manche selbstgerecht, manche gerechtfertigt, aber die Verflechtung von Schriftstudium, theologischen Überlegungen, menschlicher Kultur sowie der persönlichen geistlichen Spannung ist dennoch außergewöhnlich und faszinierend. Joseph Ratzinger hat persönlich und als Papst das Drama der „Spaltung zwischen dem historischen Jesus und dem Jesus des Glaubens“ erlebt, und er hat sich dazu verpflichtet, jeden von uns und damit auch die Kirche darüber hinweg zu führen, um uns den freudigen und profunden Sinn der persönlichen Freundschaft mit Christus wieder zu geben.

Dies ist ein wichtigerer und dringender Dienst als viele andere in der Führung der Kirche. Denn er ist in erster Linie verantwortlich für den Glauben der Kirche. Wir danken ihm deswegen für das, was er geschaffen hat, indem er ein Werk, das neun Jahre nicht leichten Einsatz erfordert hatte, beendet hat. Es ist wahrhaft zutreffend, was Kardinal Martini zum Abschluss seiner Vorstellung des ersten Jesusbuches gesagt hatte: „Das Buch ist sehr schön und verhilft uns einerseits zu einem besseren Verständnis des Gottessohnes Jesus Christus, andererseits aber des tiefen Glaubens des Autors.“


Papst Benedikt XVI.: Jesus von Nazareth. Der Prolog – Die Kindheitsgeschichten. Verlag Herder, 20,60 €
(rv 23.11.2012 cs)







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