2012-11-24 12:27:42

Onaiyekan: Zeit für einen schwarzen Papst schon lange reif


Die Zeit für einen schwarzen Papst „ist reif seit Zeiten des heiligen Petrus." Das sagte der Erzbischof von Abuja, Neukardinal John Olorunfemi Onaiyekan, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Agi vor seiner Abreise nach Rom, wo er an diesem Samstag zum Kardinal erhoben wurde. Er sei, so der Kardinal weiter, durch eine SMS zum Gespräch mit Papst Benedikt XVI. eingeladen worden und von der Ernennung zum Kardinal sehr überrascht gewesen. Im Rahmen einer Pressekonferenz im Vorfeld des Konsistoriums betonte er außerdem, dass die Kardinalswürde für einen Kirchenmann nicht „Ziel“, sondern „Verpflichtung zum Dienst an den Mitmenschen“ sei. Der Erzbischof von Abuja erläuterte im Gespräch mit den Journalisten auch die Situation in Nigeria, insbesondere mit Blick auf die antichristliche Gewalt der Boko-Haram-Sekte. Kardinal Onaiyekan betonte dabei, dass die Beziehungen zwischen Christen und Muslimen im Allgemeinen gut seien, eine Gruppe mit rund tausend bewaffneten Mitgliedern jedoch ausreiche, um ein Land mit 160-170 Millionen Einwohnern ins Chaos zu stürzen. Der neue Kardinal erinnerte auch daran, dass sich unter den Opfern der Sekte auch viele Muslime befinden (deren Anzahl wahrscheinlich sogar die der Christen übersteigt), einschließlich einiger muslimischer Religionsvertreter, die die von der Sekte begangenen Verbrechen verurteilten. „Es ist Aufgabe des Staates, uns zu schützen. Als Christen können wir zwar Maßnahmen zu unserem Schutz veranlassen, aber wir werden nicht zu den Waffen greifen. Dies ist nicht unsere Aufgabe“, so Onaiyekan. Nach Worten des Kardinals sind polizeiliche Operationen gegen Boko Haram notwendig, damit Verbrecher festgenommen werden. Aber es bedürfe auch des Dialogs vor allem mit denjenigen, die der Gruppe nicht direkt angehören und sondern nur mit ihr sympathisieren.

(agi/fides 24.11.2012 cs)







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