2012-11-22 10:52:23

Papst über den Dialog zwischen Kunst und Kirche


Papst Benedikt XVI. hat zu einem intensiveren Dialog zwischen katholischer Kirche und Künstlern aufgerufen. Ein solches Gespräch sei „notwendig und unerlässlich“, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Botschaft anlässlich der 17. öffentlichen Sitzung der päpstlichen Akademien in Rom. Jede Form wahrer Kunst eröffne ein tieferes Verständnis vom Menschen und von der Welt, so der Papst. Die Schönheit des Glaubens sei „vitaler Lebensnerv und letzter Horizont“ für die Schaffung des Schönen in der Kunst. Zugleich rief Benedikt XVI. die Künstler auf, einen Beitrag für einen neuen „christlichen Humanismus“ zu leisten. Als „Wächter der Schönheit der Welt“ könnten sie auch in besonderer Weise Zeuge für die Schönheit des Glaubens sein. In der Botschaft ging Benedikt XVI. auf die jüngsten symbolischen Höhepunkte im Dialog zwischen Kunst und Kirche ein. So erwähnte er neben seiner historischen Begegnung mit Künstlern in der Sixtinischen Kapelle am 21. September 2009 die Übergabe einer Botschaft des Zweiten Vatikanischen Konzils an die Welt der Kunst, die Benedikt XVI. im Jubiläumsjahr zur Konzilseröffnung vor 50 Jahren am 11. Oktober 2012 erneuert hatte.

Neue Lateinakademie: „Latein als kultureller Schatz“
Ein Programmpunkt auf der öffentliche Sitzung der päpstlichen Akademien war die Vorstellung der neuen Akademie für die Pflege der lateinischen Sprache, die Benedikt XVI. am 10. November gegründet hatte. Die Akademie „Latina Lingua“ nahm am Mittwoch ihre Arbeit auf. Am Nachmittag hatte Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone ihrem Präsidenten Ivano Dionigi sowie einem Dutzend weiterer Mitglieder im Vatikan die Ernennungsurkunden überreicht. Der Papst gibt in der Botschaft vom Mittwoch seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Akademie zu einer Vermittlung des kostbaren kulturellen historischen Erbes an die jungen Generationen beitragen kann. Präsentiert wurde die neue Akademie von ihrem ersten Präsidenten Ivano Dionigi. Der Altphilologe lehrt lateinische Literatur an der Universität Bologna und ist gegenwärtig deren Rektor.

Weiter äußerte sich der Papst zur Zusammenlegung der päpstlichen Kommission für Kulturgüter mit dem päpstlichen Rat für die Kultur, die er selbst am 3. November 2012 vorgenommen und bereits im Juli des gleichen Jahres durch das Motu Proprio „Pulchritudinis fidei“ - Der Schönheit des Glaubens - angekündigt hatte. Er erhoffe sich von dem Schritt einen besseren Schutz und eine bewusste Wertschätzung des außergewöhnlichen historisch-künstlerischen Erbes der Kirche, erklärte der Papst.

Die jährlich stattfindende öffentliche Sitzung der päpstlichen Akademien stand dieses Mal unter der Überschrift „Pulchritudinis fidei testis“ – „Zeuge der Schönheit des Glaubens. Der Künstler ist, wie die Kirche, Zeuge der Schönheit des Glaubens“. Eröffnet wurde sie durch den Präsidenten des päpstlichen Kulturrates, Kardinal Gianfranco Ravasi. Es gibt insgesamt elf päpstliche Akademien. Die bekanntesten unter ihnen sind die Akademien für die Wissenschaften, die Sozialwissenschaften und für das Leben. Sie sind eine Art „Think Tank“ des Vatikans. Ihnen gehören internationale renommierte Wissenschaftler aus der ganzen Welt an, auch Nichtkatholiken.

(rv/kna 22.11.2012 pr)







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