2012-11-21 10:20:43

Pakistan: Rimsha ist freigesprochen worden


Das junge christliche Mädchen Rimsha Masih ist freigesprochen worden. Sie war wegen Blasphemie angeklagt. Ein Imam hatte das geistig behinderte Mädchen beschuldigt, Seiten des Korans verbrannt zu haben. Der Richter des Gerichts in Islamabad, sagte, das Thema der Blasphemie sei ein sehr delikates und man müsse sehr vorsichtig sein, bevor man Muslime oder Nicht-Muslime anklage. Im Falle einer Verurteilung hätte das Mädchen die Todesstrafe riskiert. Nach einigen Wochen in Haft war Rimsha bereits im September gegen Kaution freigelassen worden und mit ihren Eltern an einen geheimen Ort verbracht worden, um vor eventuellen Angriffen geschützt zu sein. Zeugen hatten ausgesagt, es sei der Imam Mohammed Khalid Chishti selbst gewesen, der Rimsha die verbrannten Koranseiten in ihren Beutel geschmuggelt habe. Deshalb ist er in einem eigenen Verfahren wegen Fälschung von Beweisen und Blasphemie angeklagt, allerdings ist auch er gegen Kaution freigelassen worden, ohne dass weitere Einzelheiten über seinen Fall bekannt geworden seien.

Zufrieden
Paul Bhatti, der einzige christliche Minister in der pakistanischen Regierung, hat sich befriedigt darüber gezeigt, dass „der Gerechtigkeit Genüge getan worden ist und das Gesetz vom Tribunal angewandt worden ist“. Er hoffe, so Bhatti weiter, dass dieser Urteilsspruch ein „positives Bild Pakistans“ an die internationale Gemeinschaft vermittele. Auch Menschenrechtler reagierten mit Erleichterung auf die Einstellung des Blasphemie-Verfahrens. „Doch so absurd das Verfahren und die konstruierten Vorwürfe gegen das geistig behinderte Mädchen waren, sie sind nur die Spitze eines Eisbergs", gab der Asienreferent der Gesellschaft für bedrohte Völker, Ulrich Delius, in Göttingen zu bedenken.

(agi/pm 21.11.2012 cs)








All the contents on this site are copyrighted ©.