Kolumbien: Friedensverhandlungen gehen auf Kuba weiter
Die Verhandlungen zwischen der Regierung und den bewaffneten Revolutionstruppen Kolumbiens
(FARC), die seit Montag in der kubanischen Hauptstadt Havana wieder aufgenommen worden
sind, „gehen gut voran”. Das berichtet die Nachrichtenagentur Misna unter Berufung
auf den Guerilla-Kommandanten Jesús Santrich an diesem Mittwoch. „Wir sorgen dafür,
dass das Volk voll an diesem Friedensprozess beteiligt wird“, so der Kommandant den
Angaben nach weiter. Die Verhandlungen finden hinter verschlossenen Türen im Palacio
de las Convenciones statt, bislang sind allerdings keine Einzelheiten bekannt gegeben
worden. Insbesondere die Regierungsvertreter unter der Leitung des kolumbianischen
Vizepräsidenten Humberto de la Calle haben keinerlei Erklärungen zum Stand der Verhandlungen
abgegeben.
Die FARC-Rebellen hatten an diesem Dienstag einen unilateralen Waffenstillstand
ausgerufen, der bis zum kommenden 20. Januar dauern sollte. Dieser soll allerdings
laut Angaben der kolumbianischen Armee bereits wieder gebrochen worden sein, ohne
dass es zu Opfern in der Armee gekommen sei. Unter dem Motto „nichts ist ausgemacht,
bis nicht alles ausgemacht ist“ haben die Parteien begonnen, über die Landfrage zu
diskutieren. Diese betrifft einen der strittigsten Punkte der Verhandlungen und sorgt
seit über 50 Jahren für Unfrieden in der Bevölkerung. Etwa 52 Prozent der bebaubaren
Landflächen sind in der Hand von circa nur 1,15 Prozent (insgesamt bewohnen 42 Millionen
Menschen das Land, von denen etwa 32 Prozent in ländlichen Gebieten wohnt.