Australien: Bischofskonferenz will Missbrauchsleitlinien erneuern
Die katholische Kirche in dem Land will ihre Leitlinien zum Umgang mit Vorwürfen sexuellen
Missbrauchs überarbeiten. Die Bischöfe wollten das künftige Vorgehen bei ihrer bevorstehenden
Vollversammlung in Sydney erörtern, sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Melbournes
Erzbischof Denis Hart, der Tageszeitung „The Australian“ in der Mittwochsausgabe.
Die derzeit gültigen Leitlinien waren 1996 verabschiedet worden. Das Dokument unter
dem Titel „Towards Healing“ wurde ebenso wie eine entsprechende Ordnung im Erzbistum
Melbourne, „Melbourne Response“, von Opfergruppen und Justizermittlern als unzureichend
kritisiert. Ein Sprecher der Erzdiözese Sydney sagte laut „The Australian“, die Leitlinien
seien seit ihrem Inkrafttreten bereits erneuert worden. Voraussichtlich werde es aber
im Blick auf eine geplante staatliche Untersuchungskommission zum Pädophilieskandal
eine neue Revision geben.
Die australische Regierung hatte am 12. November
eine Royal Commission angekündigt, die untersuchen soll, wie Institutionen auf Vorfälle
sexuellen Missbrauchs von Kindern antworten. Bis kommenden Montag können Vorschläge
zu konkreten Themen und zur Besetzung der Kommission unterbreitet werden. Politiker
und Opfervertreter kritisierten die Konsultationsfrist als zu kurz. Generalstaatsanwältin
Nicola Roxon verteidigte den Zeitplan und erklärte, spätere Eingaben würden flexibel
behandelt.