Irland: Bischöfe betonen gleiches Recht auf Leben für Mutter und Kind
„Die katholische Kirche hat nie gelehrt, dass das Leben eines Kindes im Mutterschoß
Vorrang vor dem Lebensrecht der Mutter hätte.“ Dies betonen die Bischöfe Irlands in
einer Stellungnahme, die sie an diesem Montagabend in Folge des Todes einer Mutter,
der eine Abtreibung verwehrt worden war, abgegeben haben. Die Bischöfe verliehen nun
nach Abschluss des permanenten Rates der irischen Bischofskonferenz ihrer Betroffenheit
über den Tod der Frau Ausdruck. Wie sie in ihrem Statement schreiben, sei der Tod
der Frau sei eine „schreckliche Tragödie für den Ehemann und die Familie gewesen.“
Es gebe klare ethische Richtlinien der Bischofskonferenz für den Fall, dass das Leben
der Mutter in der Schwangerschaft gefährdet sei. Medikamente oder Behandlungen, die
das Leben der Mutter retten, aber das Leben des Kindes aufs Spiel setzen könnten,
seien unter den Voraussetzung erlaubt, dass die Ärzte alles in ihrer Macht stehende
tun würden, das Leben beider zu retten. Dies sei ein gewichtiger Unterschied zur Praxis
einer Abtreibung, die nach wie vor unakzeptabel sei. Damit äußerte sich die irische
Bischofskonferenz zum ersten Mal offiziell zum Tod der jungen Frau mit indianischen
Wurzeln, die aus gesundheitlichen Gründen einen Schwangerschaftsabbruch in der 17.
Woche vornehmen lassen wollte. Dieser sei ihr aber von den Ärzten unter Verweis auf
das restriktive Abtreibungsrecht in Irland und ihren katholischen Glauben verweigert
worden. Der Tod der Frau hatte in den vergangenen Wochen in Irland eine große Debatte
um das Thema Abtreibung entzündet. Die Regelung zur Abtreibung ist eine der restriktivsten
in der Europäischen Union und erlaubt sie nur, wenn das Leben der Mutter in Gefahr
ist oder wenn bei der Mutter Selbstmordgefahr besteht.