2012-11-15 11:13:44

Irland: Tod einer Schwangeren entfacht Abtreibungsdebatte


Nach dem Tod einer schwangeren Frau ist in Irland eine neue Debatte über Abtreibungen entbrannt. Wie irische Medien am Mittwoch berichteten, wurde die 31-Jährige Ende Oktober mit starken Rückenschmerzen in das Universitätsklinikum Galway eingeliefert. Dort diagnostizierten die Ärzte eine beginnende Fehlgeburt, weigerten sich aber den Berichten zufolge, eine Abtreibung des 17 Wochen alten Fötus vorzunehmen, weil dessen Herz noch schlug. Erst nachdem keine Herztöne mehr zu vernehmen gewesen seien, hätten die Mediziner den Eingriff durchgeführt. In der Zwischenzeit habe sich die Frau jedoch eine Blutvergiftung zugezogen, an der sie wenige Tage später gestorben sei. Die Zeitung „Irish Times“ zitiert den Ehemann der Toten, wonach die Ärzte den wiederholten Wunsch seiner Frau nach einer Abtreibung mit Verweis auf die Rechtslage und dem Hinweis ablehnten: „Dies ist ein katholisches Land.“ In Irland sind Abtreibungen gesetzlich verboten. Laut höchstrichterlichen Entscheidungen können allerdings Schwangerschaftsabbrüche bei Gefahr für das Leben der Mutter oder bei der Gefahr, die schwangere Frau könnte Selbstmord begehen, zulässig sein. Unterdessen leiteten sowohl das Universitätsklinikum Galway wie auch die nationale Gesundheitsbehörde Untersuchungen über die Umstände ein, die zum Tod der Frau führten.

(afp/kna 15.11.2012 mg)







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