2012-11-15 11:07:32

Bulgarien: Orthodoxe Kirche bestätigt Interims-Oberhaupt


Die Spitze der bulgarisch-orthodoxen Kirche hat sich gegen eine Wiederholung der Wahl des kommissarischen Oberhaupts entschieden. Der Heilige Synod wies am Mittwoch die massive Kritik an der Wahl des Metropoliten der Schwarzmeerstadt Varna, Kyrill, zum Statthalter des verstorbenen Patriarchen Maxim zurück. Kyrill habe am vergangenen Samstag eine ausreichende Mehrheit erhalten. Die jüngste Sitzung der Heiligen Synode wurde allerdings von vier Bischöfen boykottiert; nur acht Mitglieder nahmen an ihr teil, zwei weitere Metropoliten halten sich im Ausland auf. Für den ökumenefreundlichen Metropoliten Kyrill hatten am Samstag sieben der zwölf anwesenden Mitglieder des obersten Leitungsgremiums der Kirche gestimmt. Das kommissarische Kirchenoberhaupt muss binnen vier Monaten ein Landeskonzil einberufen, das den neuen Patriarchen wählt. Dem Landeskonzil gehören Bischöfe und Äbte sowie von den Diözesen gewählte Geistliche und Laien an - insgesamt rund 100 Personen. Kandidaten für das Patriarchenamt müssen mindestens 50 Jahre alt und seit mindestens fünf Jahren Bischof sein. Kyrill pflegt besonders gute Beziehungen zur katholischen Kirche und gilt als Verfechter des ökumenischen Dialogs. Von den rund 7,5 Millionen Bulgaren sind 80 Prozent orthodox; nur weniger als ein Prozent sind Katholiken. Etwa zehn Prozent gehören dem Islam an.

(kap 15.11.2012 mg)







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