Verhandlungen zwischen Liechtenstein und Vatikan abgeschlossen
Das Fürstentum Liechtenstein und der Heilige Stuhl haben ihre Verhandlungen zur Neuregelung
des Verhältnisses zwischen Staat und Religionsgemeinschaften abgeschlossen. Die Unterzeichnung
des Abkommens soll voraussichtlich Anfang Dezember stattfinden, heißt es in einer
Mitteilung der Regierung des Fürstentums. Der Landtag, das Parlament des Landes, wird
am Donnerstag im Rahmen einer Sondersitzung über den Verlauf der Verhandlungen und
die geplanten Neuregelungen informiert. Anfang Oktober hatte die Regierung eine Vorlage
zur Neuregelung des Verhältnisses zwischen dem Staat und den Religionsgemeinschaften
verabschiedet. Kern dieser Vorlage ist eine Verfassungsänderung sowie ein Religionsgemeinschaftengesetz.
Insbesondere soll mit der Verfassungsänderung das „Landeskirchentum“ abgeschafft und
die Grundlage für eine Gleichstellung der Religionsgemeinschaften geschaffen werden.
Das bedeutet, dass die römisch-katholische Kirche ihre privilegierte Stellung als
„Landeskirche“ verlieren wird. Zur Finanzierung der staatliche anerkannten Religionsgemeinschaften
schlägt die Regierung eine Mandatssteuer vor.