2012-11-13 14:56:24

Österreich: „Wir brauchen keine neuen Herren“


Gegen die Vereinnahmung der Laien durch die Pfarrerinitiative hat sich die neue Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ) ausgesprochen. Gerda Schaffelhofer wünsche sich eine „neue Kultur des Miteinanders von Laien und Amtsträgern und einen Dialog auf Augenhöhe“. Laien seien mündige Frauen und Männer, „selbstbewusst und bereit, Mitverantwortung in unserer und für unsere Kirche zu übernehmen“, schreibt Schaffelhofer am Dienstag in einem offenen Brief an den Obmann der Initiative, Pfarrer Helmut Schüller. Mit kritischen Worten wendet sich die KAÖ-Präsidentin gegen jüngste Aussagen von Schüller und hält namens der größten kirchlichen Laienorganisation fest: „Wir sind aber auch sensibel und hellhörig und merken sehr schnell, wenn uns bestimmte Kräfte in der Kirche vor ihren Karren spannen wollen, auch wenn sie sich sehr fortschrittlich geben und Pfarrerinitiative nennen. Das sind alte Verhaltensmuster im neuen Gewand.“ Die Laien würden sich weder „zur Mehrheitsbeschaffung in der Kirche“ eigenen, „noch wollen wir zu Lautsprechern irgendwelcher kirchlicher Kreise instrumentalisiert werden“. Und schon gar nicht lasse man sich einen neuen Namen geben und zu „Kirchenbürgerinnen“ und „Kirchenbürgern“ umbenennen, kritisiert Schaffelhofer. Dies sei Ausdruck eines abzulehnenden Herrschaftsanspruchs. Die KAÖ-Präsidentin unterstreicht: „Wir brauchen aber keine neuen Herren in der Kirche“. Ende Oktober war auf der jüngsten Generalversammlung der Pfarrerinitiative in Linz beschlossen worden, künftig von „Kirchenbürgern“ zu sprechen, da der Begriff „Laie“ den Mitgliedern der Initiative als zu problematisch erschien.

(kap 13.11.2012 sk)







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