Der maronitische Patriarch Beshara Rai sucht das Gespräch mit der schiitischen Hisbollah.
In der Nähe von Beirut unterhielt sich der designierte Kardinal am Freitag mit einer
Delegation der Partei, die in einigen westlichen Hauptstädten als Terrorgruppe eingestuft
wird. Dabei ging es ihm wie bei einem Treffen mit christlichen Politikern kurz zuvor
darum, die Blockade der innenpolitische Lage im Libanon aufzusprengen. Der Leiter
des politischen Rates der Hisbollah, Sayyed Ibrahim Amin al-Sayyed, erklärte nach
der Begegnung mit Erzbischof Rai, man sei sich einig darin, „im Fall von Konflikten
auf Dialog zu setzen“. Es stimme aber nicht, dass auch die Möglichkeit zu einer „neutralen
Regierung“ der nationalen Einheit ausgelotet worden sei. Rai hat den Hisbollah-Vertreter
offenbar zu seiner Kardinalserhebung am 24. November nach Rom eingeladen. Der Mord
an einem Geheimdienstchef hat den Libanon in eine Krise gestürzt. Mitte September
hatte Papst Benedikt XVI. das Land besucht.