Andreas Unfried:
XXL-Pfarrei. Eine Besprechung von Ludwig Waldmüller
Wer in der Pastoral
unserer Gemeinden in der deutschsprachigen Kirche arbeitet, kennt das Thema wahrscheinlich
recht gut: Wie geht es weiter mit den Gemeinden? Zusammenlegen? Kirchen schließen?
Ganz neu organisieren? Fusionieren oder lieber doch alle Pfarreien, die es bisher
gab, zumindest strukturell so erhalten wie bisher? Der Umbruch, der gerade in unserer
Kirche zu spüren und zu erleben ist, weckt die unterschiedlichsten Befürchtungen,
Ideen und Erwartungen. Da ist es gut, einmal ein Buch in die Finger zu bekommen, das
direkt aus der Praxis kommt: In „XXL-Pfarrei. Monster oder Werk des Heiligen Geistes?“
beschreibt das pastorale Team einer solchen neuen Großpfarrei den Weg in diese neue
Seelsorgeeinheit, die die Autoren des Buches um den leitenden Pfarrer Andreas Unfried
mitgemacht haben. Theoretische Überlegungen und theologische Fragestellungen haben
dabei in dem Buch genauso Platz wie ganz praktische Hilfestellungen aus der konkreten
Arbeit im Übergang. „Viele von uns sind in dieses Projekt hineingestolpert“, ist auf
den knapp zweihundert Seiten zu lesen – und genau das verhindert das Buch bei seinen
Lesern: Wer dieses Buch einmal in den Fingern hatte, kann nicht mehr so schnell in
alle pastoralen Fettnäpfchen treten, die sich bei der Vergrößerung eines pastoralen
Raumes unweigerlich auftun. Dabei ist das Buch nicht nur für hauptamtlich in der Seelsorge
Tätige zu empfehlen – alle, denen unsere Pfarreien heute am Herzen liegen, finden
interessante Gedanken. Allein die Überlegung, wie die Rolle des Pfarrers in einer
solchen Einheit sein könnte, ist durchaus eine, die weit und groß diskutiert werden
sollte – und genau dazu regt das Buch an. Der Fragestellungen, die es aufwirft, sind
viele! Wer den Weg der Kirche in weitere Strukturen mitgehen will, findet hier Wegweiser,
die vor Ort erprobt sind!
Das Buch ist im Echter-Verlag in Würzburg erschienen
und kostet etwa 15 Euro.