Argentinien: Bischöfe keine Komplizen der Militärdiktatur
Die Bischofskonferenz verwehrt sich gegen immer wieder kehrende Vorwürfe, die Kirche
hätte sich während der Militärdiktatur der 70er-Jahre mit dieser in gewisser Weise
„arrangiert“. Zum Abschluss ihrer Vollversammlung hat die argentinische Bischofskonferenz
deshalb ein Schreiben veröffentlicht, in dem sie an die dunklen Momente der Diktatur
erinnern und sich dazu verpflichten, eine vollständige Aufklärung der noch ungeklärten
Tatsachen zu unterstützen. Die Bischöfe erklärten sich in dem Scheiben davon überzeugt,
dass eine solche Aufklärung die Menschen erst wirklich von den Schrecken der Diktatur
befreien werde. Sie wenden sich unter anderem entschieden gegen Äußerungen des „de
facto“ Ex-Präsidenten Videla, der Kirchenvertreter der Komplizenschaft bei kriminellen
Handlungen bezichtigt hatte. Vielmehr erinnern die Bischöfe an die „Leiden und Nachrufe
der Kirche für die vielen Verschwundenen, Gefolterten, oder Getöteten sowie für die
ihren Müttern geraubten Kinder und die Opfer des Staatsterrorismus“. Die Bischöfe
zitierten auch Passagen aus einem früheren Schreiben, in denen die argentinische Kirche
dafür um Verzeihung gebeten hatte, gewissen totalitären Verhaltensweisen nicht entschieden
genug gegenüber getreten zu sein und nicht genug für die Verteidigung der Demokratie
unternommen zu haben.