Nach der Wiederwahl
von US-Präsident Barack Obama wollen die katholischen Bischöfe bei der Bewältigung
der sozialen Probleme weiter mitarbeiten. Im Hinblick auf die Gesundheitsreform, Obamas
bisher größtes innenpolitisches Projekt, setzt die US-Bischofskonferenz auf das Solidaritätsprinzip:
Wichtig sei, dass „in den USA so viele Menschen wie möglich eine Krankenversicherung
bekommen“, sagte Bischofssprecherin Kathy Saile im Gespräch mit dem Münchner Kirchenradio.
Die US-Bischöfe fordern allerdings Nachbesserungen bei „Obamacare.“ Dazu Saile:
„Ich
glaube, dass die Gesundheitsreform jetzt nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.
Das Gesetz muss aber verbessert werden, besonders wenn es darum geht, dass Abtreibung
bezahlt wird. Es muss aber auch sichergestellt werden, dass die, die eine Krankenversicherung
brauchen, diese auch bekommen.“ Die US-Bischöfe haben dem US-Präsidenten
am Mittwoch in einem Glückwunschschreiben zur Wiederwahl gratuliert. Darin rief der
Vorsitzende der US-amerikanischen Bischofskonferenz, der New Yorker Kardinal Timothy
Dolan, den Präsidenten dazu auf, sich in den Dienst der schwächsten Glieder der Gesellschaft
zu stellen, „einschließlich der Ungeborenen, Armen und Einwanderer“. Nach wie vor
sträuben sich die Bischöfe dagegen, dass innerhalb der Gesundheitsreform auch Abtreibungen
finanziert werden sollen. Zudem erwarten die US-Bischöfe Fortschritte bei der Reform
des Einwanderungsrechts. Auch für die traditionelle Ehe und die Religionsfreiheit
will sich die katholische Kirche verstärkt einsetzen. Ebenso hofft sie laut Dolan
auf einen Dialog mit der Politik, der durch gegenseitigen Respekt und Wohlwollen gekennzeichnet
ist.