Kardinal Koch: Gültigkeit von „Nostra aetate“ steht außer Frage
Die katholische Kirche hält unverändert am christlich-jüdischen Dialog und an der
Aussöhnung mit dem Judentum fest. Das hat der Schweizer Kurienkardinals Kurt Koch
nach Angaben der Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ vom Donnerstag betont. Die Einigungsbemühungen
mit der traditionalistischen Piusbruderschaft beeinflussten oder modifizierten diese
Position in keiner Weise, betonte Koch. Der Kardinal wandte sich gegen Befürchtungen
von jüdischer Seite, durch eine mögliche Integration traditionalistischer Priester
und Laien „mit antijüdischen Tendenzen“ könnte innerhalb der Kirche die Gültigkeit
der Erklärung „Nostra aetate“ des Zweiten Vatikanischen Konzils abgeschwächt oder
relativiert werden. „Nostra aetate“ sei und bleibe das „Grundlagendokument“ und die
„Magna Carta“ für das Verhältnis der katholischen Kirche zum Judentum, betonte Koch.
Der „Osservatore“ druckte Auszüge einer Rede ab, die Koch vor der Vollversammlung
der Kommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum gehalten hat. Dabei ging
es um Fragen des christlich-jüdischen Dialogs, aber auch um Möglichkeiten der weiteren
Verbreitung eines „Tags des Judentums“. Dieser wird bereits - meist am 17. Januar
- in Italien, Österreich, Polen, den Niederlanden und in der Schweiz begangen.