Zur europäischen Integration gibt es keine Alternative. Das hat Kardinal Christoph
Schönborn am Donnerstag beim Besuch der österreichischen Bischöfe im Europäischen
Parlament in Brüssel betont. Die Bischöfe hätten schon im Vorfeld des österreichischen
EU-Beitritts 1995 zur „Mitarbeit am Bauplatz Europa“ aufgerufen und sich auch selbst
dazu bekannt. In diesem Sinn sei auch der derzeitige Besuch in Brüssel zu verstehen,
so Schönborn.
Dass der Besuch in Brüssel die Bischöfe für das „Projekt Europa“
sensibilisiere, merkte der österreichische „Europabischof“ Egon Kapellari positiv
an. Er äußerte sich in Brüssel im Gespräch mit „Kathpress“. Themen der Begegnung der
Bischöfe mit Vertretern der EU-Kommission vom Mittwoch waren Grundrechte, landwirtschaftliche
Entwicklung, Umweltschutz und Energie.
Für EU-Kommissar Johannes Hahn ist
der Beitrag der Kirchen für eine positive Weiterentwicklung der Europäischen Union
unerlässlich. „Europa ist mehr als eine Wirtschaftsunion. Es geht etwa auch um Solidarität
und gegenseitige Hilfe in Krisen“, sagte Hahn am Mittwoch bei einer Begegnung mit
den österreichischen Bischöfen. Zugleich rief der Kommissar für Regionalpolitik die
Bischöfe auf, sich für mehr Europabewusstsein in Österreich einzusetzen. „Europa sind
wir alle“, betonte Hahn.
Am Donnerstagvormittag eröffneten die Bischöfe im
Beisein im Europaparlament eine Ausstellung über die im Jänner seliggesprochene österreichische
Sozialpionierin und Ordensgründerin Hildegard Burjan. Zum Abschluss ihrer Herbstvollversammlung
pilgern die Bischöfe im Anschluss zum belgischen Marienwallfahrtsort Scherpenheuvel.