Frankreich: Bischöfe lehnen Demos gegen gleichgeschlechtliche Ehe ab
Der Vorsitzende der
Französischen Bischofskonferenz, Kardinal Andre Vingt-Trois, lehnt es ab, an Demonstrationen
gegen die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften in Frankreich teilzunehmen
oder dazu aufzurufen. Die Bischöfe würden wie bisher durch Briefe und Stellungnahmen
ihre Meinung zu dem Thema kundtun, sagte der Pariser Erzbischof am Dienstag. Konservative
katholische Organisationen haben für den 18. November zu einer Großdemonstration gegen
die Einführung der Anerkennung gleichgeschlechtlicher Paare aufgerufen.
Frankreichs
Bischöfe hatten sich am Wochenende erneut gegen die Regierungspläne zur Einführung
der gleichgeschlechtlichen Ehe und eines Adoptionsrechts für gleichgeschlechtliche
Paare ausgesprochen. Vingt-Trois sagte bei einem Gottesdienst bei der Bischofsvollversammlung
im südfranzösischen Lourdes, Kinder bräuchten einen Vater und eine Mutter, um ihre
Identität auszubilden. Bei der anschließenden Pressekonferenz sagte der Pariser Erzbischof:
„Derart
gravierende Änderungen setzen eine breite gesellschaftliche Debatte voraus. Sie dürfen
sich nicht lediglich auf Umfragen stützen oder Ergebnis des Drucks von Lobbyisten
sein.“
Die Kirche vertrete damit keine außergewöhnliche Meinung, sondern
das, was „alle Völker seit Beginn der Zeiten“ für richtig gehalten und befolgt hätten,
so Vingt-Trois weiter. Der Gesetzentwurf soll an diesem Mittwoch im Kabinett vorgelegt
werden. Der sozialistische Staatspräsident Francois Hollande beabsichtigt, die Neuregelung
bis Mitte 2013 in Kraft zu setzen.