Der bulgarisch-orthodoxe Patriarch Maxim ist am Dienstagmorgen im Alter von 98 Jahren
verstorben. Das teilt die orthodoxe Bischofskonferenz von Bulgarien mit. Maxim sei
nach kurzer Krankheit an Herzschwäche verstorben, die Gläubigen seien „mit Trauer
über den schweren Verlust erfüllt“. Maxim stand mehr als 40 Jahre lang an der Spitze
der orthodoxen Kirche seines Landes. Diese war in der Zeit des Kommunismus starken
Repressalien ausgesetzt und nach der politischen Wende von einer gravierenden Spaltung
bedroht. Der 1914 geborene Maxim wurde 1971 zum Oberhaupt der bulgarisch-orthodoxen
Kirche gewählt. Ab Anfang der 1990er-Jahre stand er im Zentrum eines Flügelstreits
in seiner Kirche. Grund dafür waren Verstrickungen der Kirchenführung in Machenschaften
des früheren kommunistischen Regimes. Von den rund 7,5 Millionen Bulgaren sind heute
80 Prozent orthodox, etwa 10 Prozent gehören der muslimischen Glaubensgemeinschaft
an. Nur weniger als ein Prozent sind Katholiken.