2012-11-05 10:14:40

Grabeskirche in Jerusalem: „Keine Gefahr der Schließung“


RealAudioMP3 Für die Grabeskirche in Jerusalem besteht keine Gefahr der Schließung. Das sagt Franziskanerpater Pierbattista Pizzaballa gegenüber Radio Vatikan. In den vergangenen Tagen hatte es Meldungen gegeben, dass eine der betroffenen Konfessionen wegen unbezahlten Rechnungen und gesperrten Konten die Kirche schließen wolle. Dem widerspricht der Kustos, also der römisch-katholische Repräsentant im Heiligen Land:

„Um die Grabeskirche zu schließen, gibt es eine sehr komplexe Prozedur. Hier geht es um Taktik und um Strategie, auch in den Medien, um ein Problem bekannt zu machen und es vielleicht auch zu lösen. Es gibt bereits eine Arbeitsgruppe zu dem Thema, und in kurzer Zeit – so glaube ich – wird das Problem gelöst sein.“

Der griechisch-orthodoxe Patriarch Teofilo III. hatte Ende der vergangenen Woche von einer bevorstehenden Schließung gesprochen, Anlass war ein Streit mit dem Wasserlieferanten der Stadt. Pater Pizzaballa erklärt:

„Historisch gesehen – und das geht auf das osmanische Reich zurück – war es immer Tradition, dass das Wasser von den Behörden gestiftet wurde. Vor einigen Jahren aber hat die Stadtverwaltung die Wasserversorgung privatisiert, und diese private Gesellschaft hat die alte Tradition geändert. Natürlich wollen die Kirchen ihre Rechnungen bezahlen, aber es geht auch darum, bis wie weit zurück Ansprüche durch die Gesellschaft bestehen. Außerdem darf man nicht vergessen, dass die Grabeskirche in Jerusalem liegt, da geht es immer auch um Politik.“

Aktuell gibt es aber keine Hindernisse für Pilger ins Heilige Land. Die von Pater Pizzaballa angesprochenen politischen Probleme zeigten sich aber mit Blick auf die Situation der Christen im Land:

„Diese Geschichte zeigt ein wenig die Schwäche und Gebrechlichkeit der christlichen Gemeinschaft hier. Wir sind nur wenige und wir tun alles, um uns Gehör zu verschaffen. Manchmal müssen wir da schon mal unsere Stimme erheben. Es ist eine zerbrechliche Situation, und wir brauchen auf jeden Fall internationale Hilfe und Unterstützung.“

(rv 05.11.2012 ord)








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