Schweiz: Arbeitsverbot für Asylsuchende verhindert Integration
Die Schweizer Caritas fordert in einer Stellungnahme, das Arbeitsverbot für Asylsuchende
neu zu regeln. Asylsuchende sollten ihre Zeit in der Schweiz nutzen, so die Hilfsorganisation.
Das Arbeitsverbot verhindere jedoch die Vorbereitung auf eine Integration. Das Hilfswerk
forderte den Bund auf, gemeinsam mit privaten Organisationen Rahmenbedingungen zu
erarbeiten, um die Situation zu verbessern. Um einer Integration von Asylsuchenden
vorzubeugen, bestehe in der Schweiz ein anfängliches Arbeitsverbot von drei bis sechs
Monaten. Dieses erschwere es auch Asylsuchenden, die die entsprechenden Voraussetzungen
mitbringen, rasch eine Erwerbsarbeit aufzunehmen. Abhängigkeit von der Asylsozialhilfe
sei die Folge, heißt es in der Mitteilung des Hilfswerks vom Freitag.
Gegenwärtig
richteten sich die Bestrebungen im Asylbereich vor allem darauf, die Asylverfahren
zu beschleunigen. Der Bund behandle Gesuche, die wenig Aussicht auf Anerkennung haben
werden, bevorzugt. Dies sei einerseits sinnvoll, andererseits dürften nicht nur an
einem Ende Veränderungen vorgenommen werden, warnt das Hilfswerk. Die gegenwärtige
Bevorzugung gehe zulasten der aussichtsreicheren Gesuche, die liegen blieben. Diese
Tatsache werde sich ohne massive Personalaufstockung auch mit der Schaffung von Bundeszentren
wohl lange Zeit nicht verändern. Für die betroffenen Asylsuchenden sei dies ein höchst
verunsichernder Zustand.