Im Streit um unbezahlte Wasserrechnungen von umgerechnet 1,8 Millionen Euro droht
die griechisch-orthodoxe Kirche mit der Schließung der Jerusalemer Grabeskirche. Wie
die israelische Tageszeitung „Maariv“ (Onlineausgabe Freitag) berichtet, hatte die
Wassergesellschaft Hagihon zuvor ein Konto des Patriarchats wegen der unbezahlten
Rechnung sperren lassen. Patriarch Theophilos III. drohte dem Bericht zufolge damit,
die Grabeskirche in einigen Tagen zu schließen, sollte die Sperrung nicht aufgehoben
werden. Aufgrund der Kontenblockade könnten die Löhne für den Klerus derzeit nicht
gezahlt werden. Hintergrund ist ein langjähriger Streit um die Kosten der Wasserversorgung.
Jahrzehntelang war die Kirche in Absprache mit der Stadt von den Wasserkosten befreit.
Nach der Übernahme der Versorgung durch Hagihon Ende der 1990er Jahre forderte das
Unternehmen die Kirche zur Zahlung der Verbrauchskosten auf. - Das israelische Tourismusministerium
kündigte unterdessen laut Medienberichten an, zwischen Kirche und Stadtverwaltung
vermitteln zu wollen.
Die Grabeskirche in der Jerusalemer Altstadt zählt zu
den wichtigsten Orten der Christenheit. Christen verehren dort den Ort der Kreuzigung,
Grablegung und Auferstehung Jesu. Orthodoxe Christen sprechen deeshalb auch nicht
von Grabeskirche, sondern von Auferstehungskirche (Anastasis). Jährlich ist die Kirche
das Ziel Hunderttausender Besucher.