Der UNO-Menschenrechtsrat fordert von Deutschland ein wirksameres Vorgehen gegen Rassismus
und eine entschiedenere Strafverfolgung der Täter. In seiner am Donnerstag in Genf
vorab veröffentlichten Kurzfassung des regelmäßigen Länderberichts äußert sich der
Rat besorgt über das „Anhalten rassistisch motivierter Übergriffe auf Mitglieder der
jüdischen Gemeinschaft, der Gemeinschaft der Sinti und Roma, ebenso wie auf Deutsche
ausländischer Abstammung und Asylsuchende“. Bei Sinti und Roma spricht der UNO-Menschenrechtsrat
ferner von einer „anhaltenden Diskriminierung“ und verlangt größere Anstrengungen
zur Integration.
Der Rat listet eine ganze Reihe von „Sorgen und Empfehlungen“
zu Menschenrechtsfragen in Deutschland auf. Kritik übt das UNO-Gremium auch an der
Asylpraxis, Schutzsuchende in so genannte sichere Drittstaaten oder in Ersteinreiseländer
der EU zurückführen. Nachdrücklich verlangen die Berichterstatter ein entschiedeneres
Vorgehen gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution. Das gelte sowohl bei der Strafverfolgung
als auch beim Schutz von Opfern und Zeugen. Weiter Punkte befassen sich mit der Sicherheitsverwahrung,
der Prävention vor Machtmissbrauch durch Polizei oder Gefängnispersonal und der Beachtung
von Menschenrechtsstandards deutscher Firmen, die im Ausland tätig sind.
Weiterhin
Sorge bereitet dem Rat die Achtung der Menschenrechte bei Auslieferungen insbesondere
im Anti-Terrorkampf. So sollte Deutschland darauf achten, dass keinen Betroffenen
Folter oder grausame und unmenschliche Behandlung oder Bestrafung droht.