Die Menschenrechtsorganisation amnesty international hat das Vorgehen nigerianischer
Sicherheitskräfte im Kampf gegen den Terrorismus kritisiert. Sie seien nicht in der
Lage, terroristische Gruppen, allen voran die islamistische Boko Haram, in dem westafrikanischen
Staat wirkungsvoll zu bekämpfen, heißt es in einer am Donnerstag in der nigerianischen
Hauptstadt Abuja veröffentlichten Studie mit dem Titel „Nigeria - Gefangen in der
Spirale der Gewalt“. Häufig verschärfe der Einsatz von Polizei, Militär und der sogenannten
„Joint Task Force“, einer Spezialeinheit zur Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung,
die Konflikte in Nordnigeria sogar noch. Auch schreckten viele staatliche Einrichtungen
nicht vor Menschenrechtsverletzungen zurück und seien für Folter, Brandstiftung, Verschleppungen
und außergerichtliche Hinrichtungen verantwortlich, heißt es. So dürfe der Staat bei
seinem Kampf gegen die Terrorgruppe Boko Haram, die regelmäßig Zivilisten umbringt,
Schulen niederbrennt, Kirchen und Medieneinrichtungen angreift, nicht mit weiteren
Menschenrechtsverletzungen antworten, fordert Amnesty. Derzeit lebten die Menschen
in einem „Klima der Angst“, so die Generalsekretär von amnesty Salil Shetty: Sie erlebten
sowohl Angriffe von Boko Haram, als auch Menschenrechtsverletzungen durch die Regierung,
die sie eigentlich schützen solle.