Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat am Mittwochabend die Sonderausstellung „Konstantin
312“ eröffnet. In ihr zeichnet die Staatliche Münzsammlung München bis zum 30. September
2013 im Spiegel von Münzen die Geschichte des römischen Kaisers und seiner Gegenspieler
nach. Das Jahr 312 markiert eine weltgeschichtliche Wende: Am 28. Oktober vor 1.700
Jahren legte Konstantin mit seinem Sieg in der Schlacht an der Milvischen Brücke den
Grundstein für die Entwicklung des Christentums von einer staatlich verfolgten zu
einer staatlich geförderten Kirche. Mit der „konstantinischen Wende“ und der folgenden
christlichen Prägung Europas habe sich „Entscheidendes ereignet, das bis heute Aufgabe
für uns ist“, so Kardinal Marx. Zugleich betonte er, dass es sich bei Konstantin um
eine „sehr vielschichtige und schillernde“ Figur handelte. „Ein Heiliger war er nicht.“
Die „konstantinische Wende“ stehe zwar mit einer Schlacht in Verbindung, Gott sei
aber „nicht ein Schlachtengott, sondern der Gott aller Menschen“.