Irak: Nuntius würdigt neue katholische Universität
Der Irak hat seine
erste katholische Universität. Der Grundstein für die Lehranstalt wurde bereits vor
zwei Wochen gelegt. In der kurdischen Stadt Erbil soll in drei Jahren das Gebäude
fertig gestellt sein. Es handelt sich um „ein mutiges Zeichen“, sagt im Gespräch mit
Radio Vatikan der Nuntius im Zweistromland, Erzbischof Giorgio Lingua. Er nahm zusammen
mit dem chaldäischen Bischof von Erbil, Bashar Warda, sowie lokalen Autoritäten an
der Gründungsfeier teil.
„Es ist sowohl ein mutiger Akt als auch ein Zeichen,
dass man gegen den Strom schwimmen möchte. Mutig finde ich, dass sich Christen im
Irak dafür einsetzen und dafür Geld sammeln. Der Irak ist nicht nur vom Krieg und
von den immer noch verbreiteten Gewalthandlungen geprägt. Auch hier spürt man die
Wirtschaftskrise und da ist es alles andere als selbstverständlich, dass man genügend
Finanzmittel für ein solches Vorhaben findet.“
Andererseits sei die Universität
ein Symbol dafür, dass die Gläubigen im Irak gegen den Strom schwimmen, so der Nuntius.
„Denn
mit dieser Lehranstalt wollen die Christen bezeugen, dass sie in dem Land bleiben
möchten. Damit kann man auch ganz konkret die Auswanderung stoppen oder zumindest
verlangsamen, weil man den Christen eine Alternative im Irak aufzeigt. Diese Universität
ist ein schönes Geschenk des chaldäischen Bischofs Bashar Wada an die Jugend. Es ist
aber auch ein starkes Symbol für das gesamte Land, um zu zeigen, dass die Christen
ein bedeutender Teil der Gesellschaft sind.“
Die Arbeiten sollen bis 2015
abgeschlossen werden. Danach werden bis zu 3.000 Studenten an der neuen Universität
studieren können. Es sind geisteswissenschaftliche wie auch technisch-wissenschaftliche
Fakultäten geplant. Das Gelände gehört der chaldäischen Kirche und umfasst insgesamt
30.000 Quadratmeter.