D: Beschäftigung für wiederverheiratete Geschiedene prüfen
Der Bischof von Münster, Felix Genn, sieht Möglichkeiten, dass die Kirche wiederverheiratete
Geschiedene beschäftigt. „Wir müssen künftig genauer hinschauen, ob wir jemanden trotz
einer gescheiterten Beziehung beschäftigen können“, sagte er der „Neuen Ruhr/Neuen
Rhein Zeitung“ (NRZ) am Mittwoch in Essen. Er schloss aber aus, dass Wiederverheiratete
im Bereich der Verkündigung tätig sind. Hier gebe es „eine klare Grenze“. Wiederverheiratete
Pastoral- oder Gemeindereferenten seien genauso wenig möglich wie Priester, die den
Zölibat nicht mehr leben könnten. Genn zeigte sich aber offen, dass in einem katholischen
Krankenhaus auch ein nicht-katholischer Chefarzt arbeite. Daran hänge nicht allein
die katholische Identität des Krankenhauses. Weiter plädierte Genn für mehr Frauen
in den oberen Leitungsgremien der Kirche. „Die Frage des priesterlichen Weihe-Amtes
in der Kirche ist entschieden, doch deshalb muss umso deutlicher werden, dass die
Kirche keine reine Männer-Gesellschaft ist“, sagte der Bischof.