2012-10-30 15:38:22

Syrien: 300.000 Christen auf der Flucht


Die Kämpfe in Syrien haben 300.000 Christen in verschiedenen Landesteilen zur Flucht gezwungen. Diese Zahl nannte die Ordensfrau Mariam-Agnes vom Kreuz aus Qara, die den Hilfsverband „Mussalaha“ – zu deutsch „Versöhnung“ – leitet. In einem Internet-Interview betont sie, die Christen in Syrien stünden keineswegs blind auf der Seite von Präsident Baschar al-Assad. „Wir kennen das Regime und seinen diktatorischen Zug, da überrascht uns gar nichts“, so die Ordensfrau wörtlich. „Aber dass eine angeblich auf Menschenrechte und Demokratie ausgerichtete Opposition noch blutiger vorgeht als das Regime, das schockiert uns.“ Die Zivilbevölkerung werde von beiden kämpfenden Seiten „zu Geiseln genommen“. Gruppen, die sich selbst zur Opposition zählten, „terrorisieren die Bevölkerung, zerstören die Infrastruktur, tragen den Krieg in Wohnviertel hinein und plündern das kulturelle Erbe“. Die Ordensfrau verweist auf westliche Schätzungen, nach denen über 2.000 bewaffnete Gruppen mittlerweile in Syrien operieren. „Die meisten von ihnen sind mit El Kaida verbunden, mit den Muslimbrüdern oder den Salafisten. Die sind nicht gekommen, um Demokratie zu verbreiten, sondern das koranische Gesetz.“ Die Kirche werde häufig bedroht, in der Regel von Aufständischen. Dass es jetzt öfter in christlichen Vierteln zu Kämpfen und Attentaten komme, liege daran, dass die Aufständischen die Christen an ihre Seite zwingen wollten.

(la stampa 30.10.2012 sk)







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