Erzbischof Müller würdigt Friedensgebete in Assisi
Der neue Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig
Müller, hat den „Geist von Assisi“ gewürdigt. In dem umbrischen Städtchen, in dem
einst der heilige Franz von Assisi wirkte, nahm der deutsche Kurienerzbischof am Montag
an einem Kongress teil. Damit wurde an das erste Friedensgebet der Religionen erinnert,
das der selige Johannes Paul vor genau 26 Jahren in Assisi organisiert hatte. Müller
betonte in einem Vortrag, dass das Gebet der Religionsvertreter 1986, entgegen manchen
Behauptungen, „kein gemeinsames Gebet“ und damit auch „keine Manifestation von Synkretismus“
gewesen sei. Vielmehr habe Johannes Paul II. damals darauf bestanden, dass die Religionsvertreter
an getrennten Orten beteten und anschließend „gemeinsam einer nach dem anderen ein
jeweils eigenes Gebet vorgetragen“ hätten. „Der interreligiöse Dialog schafft auch
einen Kontext, in dem auch das Zeugnis des Glaubens an Jesus Christus möglich ist“,
so Erzbischof Müller wörtlich. Der Christ sei „kein Besitzer, aber ein Zeuge der Wahrheit“,
und Ziel des Dialogs sei keineswegs „der Dialog an sich“, sondern das Erfahren der
Wahrheit. Die Wahrheit dürfe „nicht im Namen der political correctness versteckt werden“,
so Müller.