Benedikt XVI.: „Menschenhandel muss verurteilt und bestraft werden“
Papst Benedikt XVI.
fordert im Zusammenhang mit illegaler Einwanderung Strafen für Menschenhändler. Um
solche Schandtaten zu verhindern, seien vor allem planmäßige und multilaterale Aktionen
in den Herkunftsländern der illegalen Einwanderer erforderlich, so der Papst in einer
an diesem Montag veröffentlichten Botschaft zum ‚Welttag der Migranten und Flüchtlinge
2013’.
„Tatsächlich bilden die Migrationsströme ein Phänomen, das einen erschüttert
wegen der Menge der betroffenen Personen, wegen der sozialen, wirtschaftlichen, politischen,
kulturellen und religiösen Probleme, die es aufwirft, wegen der dramatischen Herausforderungen,
vor die es die Nationen und die internationale Gemeinschaft stellt - denn jeder Migrant
ist eine menschliche Person, die als solche unveräußerliche Grundrechte besitzt, die
von allen und in jeder Situation respektiert werden müssen“, so der Papst in dem Schreiben.
Benedikt
räumt in seiner Botschaft ein, dass jeder Staat das Recht habe, Migrationsströme zu
lenken - dies dürfe jedoch weder auf eine hermetische Schließung der Grenzen herauslaufen
noch auf eine Verschärfung der Sanktionen gegen illegale Einwanderer. Ansonsten bestehe
die Gefahr, dass Flüchtlinge oder Migranten Opfer des Menschenhandels würden.
„Zu
den angemessenen Regelungen muß eine geduldige und fortgesetzte Arbeit hinzukommen,
um die Mentalität und das Gewissen zu bilden. In all dem ist es wichtig, die einvernehmlichen
Beziehungen und die Zusammenarbeit zwischen den kirchlichen Einrichtungen und den
Institutionen, die im Dienste einer ganzheitlichen Entwicklung des Menschen stehen,
zu verstärken und weiterzuentwickeln“, so der Papst wörtlich. Seine Botschaft zum
‚Welttag der Migranten und Flüchtlinge’ hat Benedikt dieses Jahr unter das Thema ‚Migration
– Pilgerweg des Glaubens und der Hoffnung“ gestellt:
„Tatsächlich bilden Glaube
und Hoffnung im Herzen so vieler Migranten ein untrennbares Wortpaar, denn in ihnen
lebt der Wunsch nach einem besseren Leben, oft auch vereint mit dem Versuch, die ‚Verzweiflung’
darüber hinter sich zu lassen, dass es ihnen verwehrt ist, sich eine Zukunft aufzubauen.
Gleichzeitig sind die Wege vieler vom tiefen Vertrauen getragen, daß Gott seine Geschöpfe
nicht im Stich läßt, und dieser Trost läßt die Wunden der Entwurzelung und der Trennung
erträglicher werden, vielleicht in der geheimen Hoffnung einer zukünftigen Rückkehr
an ihren Herkunftsort.“
Die Kirche sei aufgerufen, Flüchtlingen und Migranten
weiterhin zu helfen, um Not zu lindern. Andererseits betonte Benedikt XVI. aber auch
positive Aspekte, wie das Potential und die Ressourcen, welche Migrationen mit sich
bringen. Hier gehe es darum, die volle Eingliederung der Migranten, Asylbewerber und
Flüchtlinge in das neue soziokulturelle Umfeld zu fördern und zu begleiten. Dabei
solle vor allem die religiöse Dimension nicht vernachlässigt werden, die für das Leben
eines jeden Menschen wesentlich sei:
„Eben dieser Dimension hat die Kirche
entsprechend der Sendung, die ihr Christus anvertraut hat, besondere Aufmerksamkeit
und Sorge zu widmen: Dies ist ihre wichtigste und ganz spezifische Aufgabe. Gegenüber
den Christen aus verschiedenen Teilen der Welt umfaßt die Beachtung der religiösen
Dimension auch den ökumenischen Dialog und die Begleitung der neuen Gemeinschaften.“,
so der Papst. Dies drücke sich zum einen in neuen seelsorgerischen Strukturen aus,
die unterschiedliche Riten zur Geltung kommen lassen, und zum anderen darin, dass
eine volle Beteiligung am Leben der örtlichen Kirchengemeinden möglich sei.
Der
‚Welttag der Migranten und Flüchtlinge 2013’ wird nächstes Jahr am 13. Januar begangen.
Papst Benedikt erinnert daran, dass er in das von ihm ausgerufene ‚Jahr des Glaubens’fällt.