2012-10-29 11:52:23

Benedikt XVI.: „Menschenhandel muss verurteilt und bestraft werden“


RealAudioMP3 Papst Benedikt XVI. fordert im Zusammenhang mit illegaler Einwanderung Strafen für Menschenhändler. Um solche Schandtaten zu verhindern, seien vor allem planmäßige und multilaterale Aktionen in den Herkunftsländern der illegalen Einwanderer erforderlich, so der Papst in einer an diesem Montag veröffentlichten Botschaft zum ‚Welttag der Migranten und Flüchtlinge 2013’.

„Tatsächlich bilden die Migrationsströme ein Phänomen, das einen erschüttert wegen der Menge der betroffenen Personen, wegen der sozialen, wirtschaftlichen, politischen, kulturellen und religiösen Probleme, die es aufwirft, wegen der dramatischen Herausforderungen, vor die es die Nationen und die internationale Gemeinschaft stellt - denn jeder Migrant ist eine menschliche Person, die als solche unveräußerliche Grundrechte besitzt, die von allen und in jeder Situation respektiert werden müssen“, so der Papst in dem Schreiben.

Benedikt räumt in seiner Botschaft ein, dass jeder Staat das Recht habe, Migrationsströme zu lenken - dies dürfe jedoch weder auf eine hermetische Schließung der Grenzen herauslaufen noch auf eine Verschärfung der Sanktionen gegen illegale Einwanderer. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass Flüchtlinge oder Migranten Opfer des Menschenhandels würden.

„Zu den angemessenen Regelungen muß eine geduldige und fortgesetzte Arbeit hinzukommen, um die Mentalität und das Gewissen zu bilden. In all dem ist es wichtig, die einvernehmlichen Beziehungen und die Zusammenarbeit zwischen den kirchlichen Einrichtungen und den Institutionen, die im Dienste einer ganzheitlichen Entwicklung des Menschen stehen, zu verstärken und weiterzuentwickeln“, so der Papst wörtlich. Seine Botschaft zum ‚Welttag der Migranten und Flüchtlinge’ hat Benedikt dieses Jahr unter das Thema ‚Migration – Pilgerweg des Glaubens und der Hoffnung“ gestellt:

„Tatsächlich bilden Glaube und Hoffnung im Herzen so vieler Migranten ein untrennbares Wortpaar, denn in ihnen lebt der Wunsch nach einem besseren Leben, oft auch vereint mit dem Versuch, die ‚Verzweiflung’ darüber hinter sich zu lassen, dass es ihnen verwehrt ist, sich eine Zukunft aufzubauen. Gleichzeitig sind die Wege vieler vom tiefen Vertrauen getragen, daß Gott seine Geschöpfe nicht im Stich läßt, und dieser Trost läßt die Wunden der Entwurzelung und der Trennung erträglicher werden, vielleicht in der geheimen Hoffnung einer zukünftigen Rückkehr an ihren Herkunftsort.“

Die Kirche sei aufgerufen, Flüchtlingen und Migranten weiterhin zu helfen, um Not zu lindern. Andererseits betonte Benedikt XVI. aber auch positive Aspekte, wie das Potential und die Ressourcen, welche Migrationen mit sich bringen. Hier gehe es darum, die volle Eingliederung der Migranten, Asylbewerber und Flüchtlinge in das neue soziokulturelle Umfeld zu fördern und zu begleiten. Dabei solle vor allem die religiöse Dimension nicht vernachlässigt werden, die für das Leben eines jeden Menschen wesentlich sei:

„Eben dieser Dimension hat die Kirche entsprechend der Sendung, die ihr Christus anvertraut hat, besondere Aufmerksamkeit und Sorge zu widmen: Dies ist ihre wichtigste und ganz spezifische Aufgabe. Gegenüber den Christen aus verschiedenen Teilen der Welt umfaßt die Beachtung der religiösen Dimension auch den ökumenischen Dialog und die Begleitung der neuen Gemeinschaften.“, so der Papst. Dies drücke sich zum einen in neuen seelsorgerischen Strukturen aus, die unterschiedliche Riten zur Geltung kommen lassen, und zum anderen darin, dass eine volle Beteiligung am Leben der örtlichen Kirchengemeinden möglich sei.

Der ‚Welttag der Migranten und Flüchtlinge 2013’ wird nächstes Jahr am 13. Januar begangen. Papst Benedikt erinnert daran, dass er in das von ihm ausgerufene ‚Jahr des Glaubens’ fällt.

(rv 29.10.2012 sta)







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