2012-10-26 16:15:52

Österreich: Küng warnt vor PID


Der Nationalfeiertag ist nicht nur ein Tag der Dankbarkeit für Frieden, soziale Sicherheit und kulturellen Reichtum, sondern ebenso ein Anlass, sich der Verantwortung jedes Einzelnen für die Gesellschaft bewusst zu werden: Das unterstrich der St. Pöltner Bischof Klaus Küng bei einem Gottesdienst zum Nationalfeiertag am Freitag im Wiener Stephansdom. Zugleich attestierte Küng Gesellschaft und Politik aktuelle und bedrohliche Missstände - angefangen von der Familienpolitik über die Fortpflanzungsmedizin bis hin zu einem generellen „Werteverlust“. Zunehmend in Bedrängnis geraten laut Küng insbesondere die Familien. Zwar werde der Wert der Familie von Jugendlichen weiterhin hoch geschätzt, der Rückgang an Eheschließungen führe jedoch dazu, „dass den Kindern oft die Geborgenheit einer stabilen Elternbeziehung fehlt“. Hinzu kämen hohe Scheidungsraten und eine niedrige Kinderzahl. Dagegen forderte der „Familienbischof“ die Politik auf, insbesondere kinderreiche Familien „entschiedener zu fördern“ - gerade diese Familien seien oft von der „Schuldenfalle“ bedroht. Küng wörtlich: „Wie wäre es mit spürbaren Steuererleichterungen für solche Familien?“

Als „besorgniserregend“ bezeichnete Küng die Entwicklungen in der Fortpflanzungsmedizin. Behinderte Kinder hätten nicht zuletzt durch die pränatale Diagnostik „fast keine Chance mehr, das Licht der Welt zu erblicken“. Es stehe „zu befürchten“, so der Bischof weiter, dass sich Österreich einem internationalen Trend beuge und auch die Praxis der Präimplantationsdiagnostik (PID), die Adoption durch gleichgeschlechtliche Paare oder ähnliches zulasse. Gerade die PID führe aber „eindeutig zur Selektion“. Hier plädierte Küng für einen „mutigen selbstständigen österreichischen Weg“. Auch brauche es in Österreich eine „echte bioethische Debatte“, da die Zukunft vielleicht gar die Situation bringe, dass Sterbehilfe aus wirtschaftlichen Überlegungen heraus erwogen werde.

(kap 26.10.2012 sk)








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