Katholische Reformgruppen haben zu einer Erneuerung der Kirche im Geist des Zweiten
Vatikanischen Konzils aufgerufen. Ziel müsse eine Kirche sein, in der „die Gleichstellung
aller Geschlechter und Lebensformen, Partizipation und Dialog, radikale Demokratie
und tiefe Schöpfungsverbundenheit verwirklicht“ würden, heißt es in einer am Sonntag
in Frankfurt verabschiedeten Erklärung der „Konziliaren Versammlung“. Die Kirche müsse
sich stärker für Arme und sozial Ausgeschlossene einsetzen, heißt es weiter. Sie müsse
für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung eintreten. Die Versammlung
widersetze sich „einem Denken und Handeln in Politik und Wirtschaft, das uns weismachen
will, es gebe keine Alternative zur kapitalistischen Weltordnung“. Das Konzil habe
auch eine Kirche angestrebt, die den Klerikalismus überwinden wollte. „Die überkommenen
kirchlichen Strukturen stehen jedoch nach wie vor einer glaubhaften Verkündigung im
Wege“, heißt es. Organisiert wurde die Versammlung von rund 30 Gruppen, darunter die
Kirchenvolksbewegung „Wir sind Kirche“, die „Initiative Kirche von unten“ und das
Münsteraner Institut für Theologie und Politik. An der Veranstaltung hatten seit Donnerstag
rund 500 Personen teilgenommen. (kna 21.10.2012 pr)