Bischofssynode: Die wiederverheirateten Geschiedenen
Es war der italienische Bischof Bruno Forte, der als erster im Plenum bei der Bischofssynode
das Thema der wiederverheirateten Geschiedenen angeschnitten hatte, und das bereits
an einem der ersten Tage. Seitdem kam das Thema immer wieder vor, mal explizit, mal
als Teil des Themas Familie. Erzbischof Robert Zollitsch ging in einer Pressekonferenz
an diesem Freitag noch einmal explizit auf eine dieser Fragestellungen ein. Es sei
nicht nur Europa gewesen, das diese Frage stelle: Die wiederverheirateten Geschiedenen
seien bei der Synode vor allem von Afrika in die Debatte gegeben worden. „Das ist
nicht ein typisches Problem Mitteleuropas“, so Zollitsch. „Dass die Pastoral an diesen
Eheleuten bis hin zu den gescheiterten Ehen und den Wiederverheirateten eine wichtige
Aufgabe ist, kam immer wieder durch und es bestärkt mich auch, zu schauen, welche
Wege es für uns gibt.“
Seiner Einschätzung nach werde die Synode etwas zum
Thema der Familie sagen, so Zollitsch weiter, vor allem zur Familie als Ort der Glaubensverkündigung
und als Kirche im Kleinen. Die Situation sei weltweit sehr verschieden, als Deutschsprachige
wollten die Synodalen aber auch die Frage des Scheiterns und der Scheidungen mit in
den Blick nehmen.
Rückblickend auf die Debatte um die Bedeutung und Rolle der
Familie fand Zollitsch aber auch kritische Töne: „Es bestand zum Teil die Gefahr der
Idealisierung, nach dem Motto: Es kommt nur auf die Familie an.“ Da sei der Blick
auf die Scheidungen, gemischt konfessionelle Ehen und so weiter wichtig.