An diesem Mittwochvormittag fand im Vatikan die 15. Generalversammlung der Bischofssynode
statt. Dem Dubliner Erzbischof Diarmuid Martin ging es bei seinem Vortag um
die Sprache der Verkündigung. Zwar müsse sich die Kommunikation der Kirche anpassen,
er wies aber auch darauf hin, dass Sprache zunehmend manipuliert werde. Das mache
den Diskurs über Wahrheit oder auch über Menschenrechte zunehmend schwierig. Hier
müsse die Kirche ihren Bildungsauftrag wahrnehmen.
Über Bildung und katholische
Schulen sprachen einige Synodalen; Bischof Edward Drennan aus Neuseeland betonte
deren Wichtigkeit im säkularen Umfeld: Katholische Bildungseinrichtungen würden auch
von Nichtchristen sehr geschätzt. Ähnliches berichtete der koptisch-katholische Bischof
Kyrillos William aus Ägypten.
Erstmalig wurde in mehreren Beiträgen
auch den verschiedenen Ordensgemeinschaften Aufmerksamkeit geschenkt. Während der
Präfekt der Bischofskongregation, Kardinal Marc Ouellet, das mangelnde gegenseitige
Verständnis bedauerte und darauf hinwies, das Charisma und Hierarchie keine Gegensätze
sein dürften, betonte die Präsidentin der internationalen Generaloberinnenkonferenz,
Sr. Mary Lou Wirtz, den kreativen Beitrag von Ordenschristen bei der Verkündigung.
Erneut
wurden bei vielen Beiträgen Überlegungen zur Rolle der Laien angestoßen. Bischof Julian
Fernando aus Sri Lanka rief dazu auf, in der klerikalisierten Kirche der Aus-
und Weiterbildung von Laien höchste Priorität einzuräumen.
Kardinal Oswald
Gracias aus Mumbay legte einen der zusammenfassenden Beiträge vor und plädierte
dafür, sich trotz aller Widerstände nicht in die Defensive drängen zu lassen. Die
Kirche stünde für viele Dinge, die allen Menschen und ihrer Würde nützen würden. Dafür
lohne es sich, einzutreten.
Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone sprach
über den Beitrag der Vatikandiplomatie für die Rahmenbedingungen, unter denen die
Ortskirchen leben. Er kündigte außerdem an, dass Papst Benedikt XVI. alle päpstlichen
Nuntien im Juni des kommenden Jahres in Rom versammeln werde.
Weitere wichtige
Themen waren die Priesterausbildung, die durchaus kontrovers diskutiert wurde, und
die Verkündigung im Umfeld des Islam.