Synode: Vatikan-Delegation reist nach Syrien

Eine Vatikan-Delegation soll nach Syrien reisen, um Friedensgespräche in dem vom Bürgerkrieg zerrütteten Land zu starten. Am Dienstagabend sagte Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone bei der Generalkongregation der Synode wörtlich: „Wir können nicht nur Zuschauer bei der Tragödie sein, die sich in Syrien abspielt.“ Die Delegation soll bereits nächste Woche nach Damaskus reisen.

Papst Benedikt XVI. wolle auf diese Weise „seine brüderliche Solidarität mit der gesamten Bevölkerung“ Syriens zum Ausdruck bringen, sagte Kardinalstaatssekretär Bertone am Dienstagabend. Die Initiative des Papstes werde von allen Synodalen unterstützt, fügte Bertone hinzu. Der Delegation gehören unter anderem der für seine Friedenspolitik im Kongo anerkannte Erzbischof von Kinshasa, Kardinal Laurent Monsengwo Pasinya, der Beauftragte des Vatikans für den interreligiösen Dialog, Kardinal Jean-Louis Tauran, der Erzbischof von New York Kardinal Timothy Dolan sowie der „Außenminister“ des Vatikans, Erzbischof Dominique Mamberti an. Außerdem werden der kolumbianische Militärbischof Fabio Suescun Mutis und der vietnamesische Bischof von Phat Diem, Joseph Nguyen Nang, als Mitglieder der Delegation nach Syrien reisen. Bertone erklärte dazu, dass die Kirchenvertreter angesichts des immensen Leids in Syrien handeln müssten.

In Syrien gehen die Kampfhandlungen unterdessen weiter. Die Regierung in Damaskus signalisierte inzwischen zwar die Bereitschaft, zum islamischen Opferfest eine Waffenruhe für das Land auszurufen. Damit reagierte ein Sprecher des Außenministeriums auf den Vorschlag des internationalen Syrien-Sondergesandten Lakhdar Brahimi. Gleichzeitig warf die syrische Führung jedoch einigen Staaten vor, die Aufständischen mit Waffen zu unterstützen. Brahimi selbst war in den vergangenen Tagen in Saudi-Arabien und der Türkei. Die Regierungen dieser Länder befürworten den Aufstand in Syrien. Bei einem Besuch in Iran, dessen Führung mit dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad verbündet ist, hatte Brahimi Teheran gebeten, ihn bei der Durchsetzung einer Waffenruhe während des Opferfestes zu unterstützen. Eid al-Adha wird zum Höhepunkt der jährlichen Pilgerfahrt nach Mekka gefeiert. In diesem Jahr beginnt das dreitägige Opferfest am 26. Oktober.

(rv/afp/spiegel-online 17.10.2012 mg)