Kard. Schönborn: „Synodenbotschaft sollte an Bischöfe gerichtet sein“
Der Wiener Erzbischof,
Kardinal Christoph Schönborn, hatte in der vergangenen Woche in seinem Beitrag vor
der Synode von den Synodenvätern Erfahrungsberichte erbeten. Doch sein Vorschlag habe
nicht sehr viel Echo gefunden, weil die meisten Redner bei der Synode über allgemeine
Wünsche der Kirche gesprochen hätten, so Schönborn im Gespräch mit Radio Vatikan.
Viel sei gesagt worden, was ‚man’ oder ‚die Kirche’ tun solle,
„aber wenig
wurde darüber gesprochen, was wir selber als Bischöfe erfahren haben in Sachen Evangelisierung
und wie wir diese Herausforderung aufnehmen sowie welche Erfolge oder Misserfolge
wir damit erleben. Denn das wäre eigentlich unsere erste Aufgabe.“
Kardinal
Schönborn erwarte sich deshalb von der Schlussbotschaft der Synode einen Aufruf an
die Bischöfe selber. Man könne hierbei sehr viel von anderen Kontinenten lernen, fügte
er hinzu Er werde sicherlich Folgendes mit nach Wien nehmen:
„Das erste
ist natürlich die große Vielfalt und Lebendigkeit der Weltkirche. Das ist einfach
unglaublich spannend. Das zweite ist, dass gewisse gemeinsame Züge fast überall anklingen.
Es geht um die Herausforderung der Säkularisierung und der Globalisierung. Dann gibt
es auch die Herausforderungen der anderen Religionen.“
Dazu zähle vor allem
der Islam, so Kardinal Schönborn. Weniger zur Sprache gekommen sei bei der Synode
der Atheismus, so Schönborn. Positive Rückmeldungen hingegen kamen zu den kleinen
christlichen Gemeinschaften, sagte Schönborn abschließend.