2012-10-16 14:23:39

„Kirche in Not“: Christen leiden am meisten


Christen sind zwar nicht die einzige Religionsgruppe, die wegen ihres Glaubens benachteiligt wird; weltweit leiden sie aber am meisten unter religiöser Diskriminierung oder Verfolgung. Darauf hat das internationale katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ jetzt hingewiesen. In Rom veröffentlichte es seinen Bericht zur „Religionsfreiheit weltweit 2012“. Die Publikation, die alle zwei Jahre erneuert wird, prüft das Maß der Religionsfreiheit in 196 Ländern. Die Untersuchung bezieht sich auf die Situation aller Glaubensgemeinschaften, die in dem jeweils untersuchten Land vertreten sind. Positiv hebt der Bericht hervor, dass das Bewusstsein für das Recht auf Religionsfreiheit in einigen Ländern gewachsen ist. Dies belegten unter anderem die entschiedenen Interventionen von Regierungen und Parlamenten verschiedener europäischer Staaten sowie Beschlüsse des Europaparlaments zur Religionsfreiheit. Höchst problematisch ist laut der Untersuchung die Lage aber in den Ländern, deren Verfassungen eine Staatsreligion festschreiben, die anderen Bekenntnissen keinen Raum lässt, wie etwa in Saudi-Arabien; oder in Staaten, wo Andersgläubige gesetzlich aus dem Land gedrängt werden, wie in Tadschikistan.

Grundsätzlich deutlich wird in „Religionsfreiheit weltweit 2012“, dass sowohl das Grundrecht auf freie Wahl der Religion wie das öffentliche religiöse Bekenntnis weltweit weiter bedroht bleiben. Einige Beispiele: Wachsender öffentlicher Druck auf Nicht-Muslime durch das Blasphemie-Gesetz in Pakistan; zunehmender Druck islamischer Extremisten in afrikanischen Staaten wie Kenia, Mali, Nigeria und Tschad; Versuche von Seiten laizistischer Gruppen, in einigen europäischen Staaten eigene säkularistische Anschauungen durchzusetzen oder die Einführung von Gesetzen, die einen Religionswechsel verbieten, in mehreren indischen Bundesstaaten.

(rv/pm 16.10.2012 sk)








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