2012-10-16 15:48:40

Das Synodentelegramm: Neuevangelisierung ist „Wiederaufbau des Glaubens“


An diesem Dienstag sprachen 22 Synodenväter bei der Bischofssynode im Vatikan, darunter waren auch vier deutschsprachige Redner. Im Anschluss kamen 27 Auditoren zu Wort.

Bei der 13. Generalversammlung der Synode bekundeten die Teilnehmer ihre Solidarität mit Haiti, das immer noch unter den Schäden des Erdbebens von vor zwei Jahren leidet. Launay Saturné, der Bischof der Diözese Jacmel in Haiti, äußerte sich sehr wohlwollend zur Neuevangelisierung, die eine „Renaissance des Glaubens“ sei. Er verglich die Situation der Kirche mit der in seinem Land: So, wie dort nach dem Erdbeben Wiederaufbauarbeit geleistet werden müsse, sei auch ein „Wiederaufbau des Glaubens“ nötig. Satumé ging außerdem auf die Bedeutung von katholischen Schulen und Universitäten als Zentren der Begegnung und der Neuevangelisierung ein. Ähnlich äußerte sich auch Joseph Anthony Zziwa, Bischof von Kiyinda-Mityana in Uganda. Er ermunterte Priester und Ordensleute, wieder häufiger Religionsunterricht zu geben.

Der Präsident des Päpstlichen Rates für die Pastoral im Krankendienst, Kurienerzbischof Zygmunt Zimowski, sagte in seinem Vortrag, das Krankenhaus sei ein bevorzugter Ort der Neuevangelisierung. Auch Themen wie Biotechnologie und Sterbehilfe seien im weiteren Sinne Anknüpfungspunkte und Herausforderung für die Neuevangelisierung.

Geraldo Lyrio Rocha, der Erzbischof von Mariana in Brasilien, wies hingegen darauf hin, dass Liturgie und Evangelisierung eng verknüpft seien. Die Erfahrung der Liturgie solle auch eine Erfahrung des Glaubens sein, sagte er. Die Kirche solle nicht nur die Liturgie lehren, sondern diese auch mit der Kultur des jeweiligen Volkes verbinden. Ähnlich äußerte sich der Erzbischof von Jakarta, Ignatius Suharyo Hardjoatmodjo. Er stellte fest, dass zum Teil auch eine Anpassung an Dialekte und Übersetzungen vor Ort nötig sei.

Mit den Wegen der Verkündigung beschäftigte sich auch Claudio Maria Celli, Kurienerzbischof und Präsident des Päpstlichen Rates für Soziale Kommunikationsmittel. Er sagte, die Kirche sei häufig noch zu sehr auf die Schrift fixiert. Es gelte aber, die modernen Kommunikationsmittel entsprechend ihrer Möglichkeiten zu nutzen und auch multimedial zu berichten und zu verkündigen. Außerdem stellte er fest: „Autorität hat nichts mit dem Amt zu tun, man erwirbt sie sich dadurch, dass man authentisch ist.“ Dies gelte auch für die Verkündigung.

Die Bischöfe der afrikanischen Länder erklärten bei der Synode, Neuevangelisierung sei für sie vor allem die Vertiefung des Glaubens. Sie beobachteten häufig, dass Getaufte teilweise doch noch alte Stammesriten befolgten.

Der Erzbischof von Warschau, Kazimierz Nycz berichtete von Problemen, die das Sakrament der Taufe beträfen. Auch in Polen gebe es mittlerweile Eltern, die ihre Kinder taufen lassen wollten, selbst aber offensichtlich nicht in der Lage seien, ihren Kindern den Glauben auch zu vermitteln.

(rv 16.10.12 sta)








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