Das Synodentelegramm: Neuevangelisierung ist „Wiederaufbau des Glaubens“
An diesem Dienstag sprachen 22 Synodenväter bei der Bischofssynode im Vatikan, darunter
waren auch vier deutschsprachige Redner. Im Anschluss kamen 27 Auditoren zu Wort.
Bei der 13. Generalversammlung der Synode bekundeten die Teilnehmer ihre Solidarität
mit Haiti, das immer noch unter den Schäden des Erdbebens von vor zwei Jahren leidet.
Launay Saturné, der Bischof der Diözese Jacmel in Haiti, äußerte sich sehr
wohlwollend zur Neuevangelisierung, die eine „Renaissance des Glaubens“ sei. Er verglich
die Situation der Kirche mit der in seinem Land: So, wie dort nach dem Erdbeben Wiederaufbauarbeit
geleistet werden müsse, sei auch ein „Wiederaufbau des Glaubens“ nötig. Satumé ging
außerdem auf die Bedeutung von katholischen Schulen und Universitäten als Zentren
der Begegnung und der Neuevangelisierung ein. Ähnlich äußerte sich auch Joseph Anthony
Zziwa, Bischof von Kiyinda-Mityana in Uganda. Er ermunterte Priester und Ordensleute,
wieder häufiger Religionsunterricht zu geben.
Der Präsident des Päpstlichen
Rates für die Pastoral im Krankendienst, Kurienerzbischof Zygmunt Zimowski,
sagte in seinem Vortrag, das Krankenhaus sei ein bevorzugter Ort der Neuevangelisierung.
Auch Themen wie Biotechnologie und Sterbehilfe seien im weiteren Sinne Anknüpfungspunkte
und Herausforderung für die Neuevangelisierung.
Geraldo Lyrio Rocha,
der Erzbischof von Mariana in Brasilien, wies hingegen darauf hin, dass Liturgie und
Evangelisierung eng verknüpft seien. Die Erfahrung der Liturgie solle auch eine Erfahrung
des Glaubens sein, sagte er. Die Kirche solle nicht nur die Liturgie lehren, sondern
diese auch mit der Kultur des jeweiligen Volkes verbinden. Ähnlich äußerte sich der
Erzbischof von Jakarta, Ignatius Suharyo Hardjoatmodjo. Er stellte fest, dass
zum Teil auch eine Anpassung an Dialekte und Übersetzungen vor Ort nötig sei.
Mit
den Wegen der Verkündigung beschäftigte sich auch Claudio Maria Celli, Kurienerzbischof
und Präsident des Päpstlichen Rates für Soziale Kommunikationsmittel. Er sagte, die
Kirche sei häufig noch zu sehr auf die Schrift fixiert. Es gelte aber, die modernen
Kommunikationsmittel entsprechend ihrer Möglichkeiten zu nutzen und auch multimedial
zu berichten und zu verkündigen. Außerdem stellte er fest: „Autorität hat nichts mit
dem Amt zu tun, man erwirbt sie sich dadurch, dass man authentisch ist.“ Dies gelte
auch für die Verkündigung.
Die Bischöfe der afrikanischen Länder erklärten
bei der Synode, Neuevangelisierung sei für sie vor allem die Vertiefung des Glaubens.
Sie beobachteten häufig, dass Getaufte teilweise doch noch alte Stammesriten befolgten.
Der Erzbischof von Warschau, Kazimierz Nycz berichtete von Problemen,
die das Sakrament der Taufe beträfen. Auch in Polen gebe es mittlerweile Eltern, die
ihre Kinder taufen lassen wollten, selbst aber offensichtlich nicht in der Lage seien,
ihren Kindern den Glauben auch zu vermitteln.