„Ich trete dafür ein, dass die Muslime in Deutschland Moscheen bauen dürfen. Ich verlange
aber auch, dass in der Türkei Kirchen gebaut werden können.“ Das sagte der Vorsitzende
der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, in Frankfurt. Aus seiner Sicht sei
Religionsfreiheit ein grundlegendes Menschenrecht. Hier bestehe beim Islam das große
Problem, dass nach dessen Religionsgesetz kein Muslim einen anderen Glauben annehmen
dürfe. Das führe besonders zur Diskriminierung von ehemaligen Muslimen, die Christen
geworden seien. Nach Kauders Worten sind Christen die am meisten verfolgte Religionsgruppe
der Welt. Deshalb müsse sich die Politik besonders um sie kümmern. Als Staaten, in
denen Christen die größten Gefahren drohten, nannte er Nordkorea, das nordostafrikanische
Eritrea und das westafrikanische Nigeria. Als tragisch bezeichnete er es, dass in
vielen Staaten, in denen sich die „Wiegen des Christentums“ befänden, Christen heute
große Probleme wegen ihres Glaubens hätten. Das zeige die Situation in Ägypten, der
Türkei und Syrien. Überall fehle der Minderheitenschutz für Christen. Nach Beobachtungen
des Politikers wächst das Interesse an diesem Thema. Wenn er Vorträge über Religionsfreiheit
halte, kämen mehr Menschen als zu Veranstaltungen der CDU.