2012-10-15 15:23:43

Das Synodentelegramm: Lernen aus den Fehlern der Vergangenheit


An diesem Montag kamen bereits am Vormittag in Anwesenheit von Papst Benedikt XVI. bei der Bischofsynode 26 Redner zu Wort.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, sprach über die Umbrüche, die seit den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts stattfanden. Es handele sich um „einen tiefen Umgestaltungsprozess fundamentaler Lebenserfahrungen“. Dies treffe insbesondere den Bereich des Religiösen, in dem der Einzelne nicht einfach Traditionen übernähme, sondern herausgefordert sei, sich persönlich zu entscheiden. Damit wies er auf die Bedeutung des Einzelnen und seines oder ihres Suchens hin. „Neuevangelisierung heißt deshalb: Den Menschen zu helfen, diese Wasseradern des Glaubens frei zu legen!“, so Zollitsch wörtlich. Bei dieser gemeinsamen Suche gehe es zuerst darum, die Menschen durch das eigene Verhalten die selbstlose Liebe Gottes für den einzelnen Menschen erfahren zu lassen.

Verstärkt waren auch Stimmen zu hören, die auf die Schwächen bei der bisherigen Verkündigung hinwiesen. So sprach William Slattery, Bischof von Pretoria, die nicht mehr angemessene Weise der Priesterausbildung an: Die quasi-monastische und gut versorgte Lebensweise erziehe keine „Männer für das Heute.“ Der französische Bischof Dominique Rey zielte in eine ähnliche Richtung: Die Evangelisierung müsse bei den „Evangelisatoren“ anfangen, es brauche eine „Bekehrung der Pastoren und Hirten der Kirche.“

Immer wieder gab es bei der Versammlung Schilderungen von den Verkündigungsbemühungen in Situationen der Bedrängnis, vor allem aus Westafrika und Pakistan wurde der Druck des Islam genannt. Der Synodensekretär, Erzbischof Nikolá Eterovic, stellte deswegen für die gesamte Synode fest, dass Evangelisierung immer nur im Dialog mit den anderen Religionen stattfinden könne.

(rv 15.10.2012 ord)








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