Das Synodentelegramm: Lernen aus den Fehlern der Vergangenheit
An diesem Montag kamen bereits am Vormittag in Anwesenheit von Papst Benedikt XVI.
bei der Bischofsynode 26 Redner zu Wort.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz,
Erzbischof Robert Zollitsch, sprach über die Umbrüche, die seit den 60er Jahren
des vergangenen Jahrhunderts stattfanden. Es handele sich um „einen tiefen Umgestaltungsprozess
fundamentaler Lebenserfahrungen“. Dies treffe insbesondere den Bereich des Religiösen,
in dem der Einzelne nicht einfach Traditionen übernähme, sondern herausgefordert sei,
sich persönlich zu entscheiden. Damit wies er auf die Bedeutung des Einzelnen und
seines oder ihres Suchens hin. „Neuevangelisierung heißt deshalb: Den Menschen zu
helfen, diese Wasseradern des Glaubens frei zu legen!“, so Zollitsch wörtlich. Bei
dieser gemeinsamen Suche gehe es zuerst darum, die Menschen durch das eigene Verhalten
die selbstlose Liebe Gottes für den einzelnen Menschen erfahren zu lassen.
Verstärkt
waren auch Stimmen zu hören, die auf die Schwächen bei der bisherigen Verkündigung
hinwiesen. So sprach William Slattery, Bischof von Pretoria, die nicht mehr
angemessene Weise der Priesterausbildung an: Die quasi-monastische und gut versorgte
Lebensweise erziehe keine „Männer für das Heute.“ Der französische Bischof Dominique
Rey zielte in eine ähnliche Richtung: Die Evangelisierung müsse bei den „Evangelisatoren“
anfangen, es brauche eine „Bekehrung der Pastoren und Hirten der Kirche.“
Immer
wieder gab es bei der Versammlung Schilderungen von den Verkündigungsbemühungen in
Situationen der Bedrängnis, vor allem aus Westafrika und Pakistan wurde der Druck
des Islam genannt. Der Synodensekretär, Erzbischof Nikolá Eterovic, stellte
deswegen für die gesamte Synode fest, dass Evangelisierung immer nur im Dialog mit
den anderen Religionen stattfinden könne.