Der pastoralen Neuordnung
der Gemeinden darf nicht die Nähe zu den Gläubigen zum Opfer fallen. Das fordert der
Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode, der an diesem Montag zu den Vortragenden bei
der Bischofssynode gehört. Pater Bernd Hagenkord hat ihn am Rande der Synode danach
gefragt, welches Anliegen er den Synodalen gegenüber vertreten wolle.
„Ich
möchte deutlich machen, dass unsere großen pastoralen Einheiten auf keinen Fall nur
Strukturgrößen sein dürfen, sondern dass wirklich auch die Nähe zum Menschen bleiben
muss. Dafür braucht es aber Personen vor Ort, weil das nicht nur durch Hauptamtliche
und Priester geschehen kann. Und ich möchte deutlich machen, dass diese Einheiten
auch eine große Tiefe brauchen, und durch kleine christliche Gemeinschaften, Exerzitien
im Alltag oder andere Wege des gemeinsamen Glaubenslebens notwendig sind. All diese
Vielortigkeit der Pastoral braucht auch eine bunte Breite von Diensten in der Kirche
und da wünschte ich mir, dass wir da auch Beauftragungen für die Verantwortlichen
hätten, die Verantwortung übernehmen und das Gesicht der Kirche vor Ort zu prägen,
so dass wir nicht in die Anonymität der großen Einheiten fallen.“
Das heißt,
dass Sie in der Frage von Beauftragungen durchaus noch Spielraum sehen, bzw. notwendige
Erweiterungen und Entwicklungen, die die Kirche braucht.
„Ja, weil es eine
höhere Anerkennung derer ist, die sich vor Ort für die Sache verantwortlich fühlen.
Nicht jeder Einzelne, der das tut, tut das aus Taufe und Firmung heraus. Ich will
keine Klerikalisierung der Dienste, sondern dass diese Form der Beauftragung, die
sehr schlicht sein kann, eine Einbindung in die kirchliche Sendung ist. Da wird die
Breite der Charismen deutlicher, als wenn wir nur von Priestern und Laien sprächen.“
Ist
das nur ein deutsches oder zentraleuropäisches Problem, oder hören Sie in den Gesprächen
hier, dass es auch andersorten in der Welt ein Thema sein kann oder ist?
„Ich
höre durchaus von verschiedenen Seiten, dass das ein Weg ist, diese Bindung und diese
Beauftragung verstärkt als Sendung der Kirche aufzufassen und ich glaube, dass das
nicht nur Deutschland und Europa betrifft.“