2012-10-15 14:50:00

Bischof Bode: Das Gesicht der Kirche vor Ort


RealAudioMP3 Der pastoralen Neuordnung der Gemeinden darf nicht die Nähe zu den Gläubigen zum Opfer fallen. Das fordert der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode, der an diesem Montag zu den Vortragenden bei der Bischofssynode gehört. Pater Bernd Hagenkord hat ihn am Rande der Synode danach gefragt, welches Anliegen er den Synodalen gegenüber vertreten wolle.

„Ich möchte deutlich machen, dass unsere großen pastoralen Einheiten auf keinen Fall nur Strukturgrößen sein dürfen, sondern dass wirklich auch die Nähe zum Menschen bleiben muss. Dafür braucht es aber Personen vor Ort, weil das nicht nur durch Hauptamtliche und Priester geschehen kann. Und ich möchte deutlich machen, dass diese Einheiten auch eine große Tiefe brauchen, und durch kleine christliche Gemeinschaften, Exerzitien im Alltag oder andere Wege des gemeinsamen Glaubenslebens notwendig sind. All diese Vielortigkeit der Pastoral braucht auch eine bunte Breite von Diensten in der Kirche und da wünschte ich mir, dass wir da auch Beauftragungen für die Verantwortlichen hätten, die Verantwortung übernehmen und das Gesicht der Kirche vor Ort zu prägen, so dass wir nicht in die Anonymität der großen Einheiten fallen.“

Das heißt, dass Sie in der Frage von Beauftragungen durchaus noch Spielraum sehen, bzw. notwendige Erweiterungen und Entwicklungen, die die Kirche braucht.

„Ja, weil es eine höhere Anerkennung derer ist, die sich vor Ort für die Sache verantwortlich fühlen. Nicht jeder Einzelne, der das tut, tut das aus Taufe und Firmung heraus. Ich will keine Klerikalisierung der Dienste, sondern dass diese Form der Beauftragung, die sehr schlicht sein kann, eine Einbindung in die kirchliche Sendung ist. Da wird die Breite der Charismen deutlicher, als wenn wir nur von Priestern und Laien sprächen.“

Ist das nur ein deutsches oder zentraleuropäisches Problem, oder hören Sie in den Gesprächen hier, dass es auch andersorten in der Welt ein Thema sein kann oder ist?

„Ich höre durchaus von verschiedenen Seiten, dass das ein Weg ist, diese Bindung und diese Beauftragung verstärkt als Sendung der Kirche aufzufassen und ich glaube, dass das nicht nur Deutschland und Europa betrifft.“

(rv 15.10.2012 ord)








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