Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat einen Militäreinsatz in Mali genehmigt.
Entsprechende Pläne sollen bis Ende November vorgelegt werden. Zum Zustandekommen
eines Militäreinsatzes wäre aber noch eine Resolution des Sicherheitsrates notwendig,
mit der nicht vor Jahresende gerechnet wird. Das Gremium rief die Regierung von Mali
und ihre Gegner auf, in „glaubwürdige Verhandlungen“ einzutreten. Die Vorbereitungen
für einen Militäreinsatz laufen aber gleichzeitig an. Seit Monaten ist der Norden
Malis – insgesamt zwei Drittel des Landes – in der Hand aufständischer Islamisten.
Diese wenden dort eine strenge Variante des islamischen Rechts der Sharia an. Der
Westen fürchtet vor den Toren Europas das Entstehen eines zweiten Afghanistan. Unklar
ist das genaue künftige Mandat der UNO-Militärmission – nämlich ob sie nur die Regierung
in Bamako schützen oder ob sie tatsächlich aktiv gegen die Islamisten im Norden vorgehen
soll. Für letzteres wäre eine starke Militärpräsenz notwendig. Die Resolution im UNO-Sicherheitsrat
war vom ständigen Mitglied Frankreich ausgegangen. Die USA raten von einer Militärintervention
in Mali ab, solange in Bamako nicht die Demokratie vollständig wiederhergestellt worden
ist. Nach einem Militärputsch im Februar, der die Aufmerksamkeit der Politiker von
den Vorgängen im Norden ablenkte, regiert in Mali eine Übergangsregierung. (afp
13.10.2012 sk)