Der Erzbischof von Sydney, Kardinal George Pell, bestreitet Vorwürfe, dass er in den
sechziger Jahren Hinweisen auf einen Missbrauchsfall nicht nachgegangen sei. Die Tageszeitung
„Herald Sun“ hatte behauptet, Pell sei damals bei der Befragung eines Schülers aus
dem australischen Bundesstaat Victoria dabeigewesen; der Schüler habe bei dieser Befragung
einem anderen Priester gegenüber berichtet, Opfer von Missbrauch geworden zu sein.
Kardinal Pell erklärt, er habe damals gar nicht an der Befragung teilgenommen, sondern
sei im Ausland gewesen. Das Parlament von Victoria hat im April 2012 eine Untersuchungskommission
eingerichtet, die sich mit Missbrauchsfällen in kirchlichen Einrichtungen beschäftigt.
Zuvor hatte ein Polizeibericht erklärt, seit den sechziger Jahren hätten mindestens
vierzig mutmaßliche Missbrauchsopfer im Bundesstaat Selbstmord begangen.