D: „Fehlentwicklungen seit dem Konzil korrigieren“
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick sieht Korrekturbedarf in der katholischen Kirche.
Nach dem vor fünfzig Jahren eröffneten Zweiten Vatikanischen Konzil habe es manche
Fehlentwicklungen gegeben, erklärte Schick am Donnerstag. Diese seien aber nicht durch
das Konzil verursacht worden. So habe das Konzil keine neue Liturgie erfunden. Vielmehr
habe es die Feier aller Gottesdienste „bewusster, inniger, frömmer und lebensbestimmender“
machen wollen. Bei allen guten Impulsen seien aber „zu viel Gerede und Getue, zu viel
ablenkende Aktionen und Experimentieren in die Liturgie eingezogen“. Fast völlig vergessen
worden sei die Beichte, die auch zur Liturgie gehöre, bemängelte der Erzbischof. „Versöhnung,
Buße und Neubeginn müssen wieder entdeckt werden, damit wir auf dem Weg des Heiles
und des Friedens vorankommen.“ Zum Verhältnis von Priestern und Laien erklärte Schick,
wenn heute in der Kirche um Machtpositionen gerungen werde, sei dies ein „Abfall vom
Konzil“. Beide sollten miteinander „zum Wohl und Heil aller Menschen und der ganzen
Welt“ arbeiten. Dabei gelte es für alle Getauften, aus der Passivität herauszukommen.
Die Priester sollten mehr Seelsorger sein, um das ganze Volk Gottes zu aktiven Christen
zu machen.