EU-Bischöfe: Nobelpreis an Stammzellforscher als Meilenstein
Die EU-Bischofskommission ComECE hat die Verleihung des Medizinnobelpreises an den
Briten John Gurdon und den Japaner Shinya Yamanaka als „Meilenstein“ bezeichnet. Damit
werde die Schlüsselrolle der Forschung an nicht-embryonalen Stammzellen hinsichtlich
der Entwicklung neuer Therapien anerkannt, erklärte die ComECE am Montag in Brüssel.
Weiter plädierte die Bischofskomission nachdrücklich dafür, im EU-Forschungsprogramm
„Horizon 2020“ ausdrücklich festzuhalten, dass Forschung an Embryonen oder Forschung
an embryonalen Stammzellen nicht mit EU-Geldern gefördert werde. Das Forschungsprogramm
müsse im Einklang mit dem sogenannten Brüstle-Urteil des Europäischen Gerichtshofs
für Menschenrechte stehen. Der Gerichtshof hatte im Oktober 2011 Patente auf Erfindungen
verboten, bei denen menschliche Embryonen zerstört werden. Jede befruchtete menschliche
Eizelle müsse gemäß EU-Recht als menschlicher Embryo angesehen werden, argumentierte
der Gerichtshof. Die Richter entschieden in einem Streit um ein Patent des deutschen
Stammzellforschers Oliver Brüstle.