Bericht des Generalsekretärs der Bischofssynode, Erzbischof Nikolá Eterovic
Heiliger
Vater, Eminenzen und Exzellenzen, verehrte Synodenväter, liebe Brüder und Schwestern,
“Darum
geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den
Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu
befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum
Ende der Welt” (Mt 28,19-20). Die Worte des auferstandenen Christus am Ende
des Evangeliums nach Matthäus leiten die Zeit der Mission der Kirche ein. Nachdem
die Jünger, die “alle dort einmütig im Gebet verharrten, zusammen mit den Frauen und
mit Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern” (Apg 1,14) den Heiligen
Geist empfangen hatten, der in die ganze Wahrheit führt (vgl. Joh 16,13), verließen
sie den Abendmahlssaal, um “überall” (Mk 16,20) und in jeder Sprache das Evangelium
Jesu Christi zu verkünden. Diese Weisung des auferstandenen Herrn lässt sich in dieser
Weise auch auf uns übertragen, die wir hier zur XIII. Ordentlichen Generalversammlung
der Bischofssynode zusammengekommen sind, um über das Thema Die neue Evangelisierung
zur Weitergabe des christlichen Glaubens nachzudenken. Es geht um die Frohbotschaft,
die die Apostel verkündet und der Kirche anvertraut haben, dass nämlich “Christus
für unsere Sünden gestorben ist, gemäß der Schrift, und [dass er] begraben worden
ist. Er ist am dritten Tag auferweckt worden, gemäß der Schrift, und erschien dem
Kephas, dann den Zwölf” (1Kor 15,3-5).”
Das Evangelium bleibt dasselbe;
nur die menschlichen, religiösen, kulturellen und sozialen Kontexte, in denen dieses
Wort des Heils gelebt und den anderen vermittelt werden muss, haben sich verändert.
Die unabdingbare Bedingung für dieses dringliche Missionswerk ist der Glaube, das
Maß der apostolischen Dynamik. Lasset uns, in dem Bewusstsein, dass uns der Herr auch
vorwerfen könnte, Kleingläubige (_λιγόπιστoι) zu sein (vgl. Mt 8,26), nun beten,
wie die Apostel gebetet haben: “Stärke unseren Glauben!” (πρόσθες _μ_v πίστιv) (Lk
17,5). Bei dieser Synode beten wir auf eine besonders intensive Weise, besonders
bei den vier Eucharistiefeiern unter dem Vorsitz des Heiligen Vaters Benedikt XVI.
Außer bei der gestrigen Eröffnungsliturgie wird er bei der Messe zur Heiligsprechung
von sieben Seligen am 21. Oktober, und beim Abschlussgottesdienst am Sonntag, dem
28. Oktober, den Vorsitz führen. Der Eucharistiefeier am 11. Oktober kommt eine besondere
Bedeutung zu. Der Bischof von Rom wird bei der feierlichen Konzelebration zur Eröffnung
des Jahres des Glaubens den Vorsitz führen.
Da der Glaube und seine Vermittlung
zum Thema dieser Synode gehören, das wir im Kontext der Neuevangelisierung betrachten
wollen, wird sich dieses Ereignis zweifellos überaus positiv auf die Arbeiten dieser
Synode auswirken. Im Namen aller Synodenväter und Teilnehmer der Synodenversammlung
möchte ich dem Heiligen Vater meinen tiefempfundenen Dank dafür zum Ausdruck bringen,
dass er zum Gedenken an den 50. Jahrestag des Beginns des Zweiten Vatikanischen Konzils
und den 20. Jahrestag der Veröffentlichung des Katechismus der Katholischen Kirche
das Jahr des Glaubens ausrufen wollte. Indem wir uns der Gnade des Heiligen Geistes
anvertrauen, den der in unserer Mitte gegenwärtige auferstandene Herr “unbegrenzt
gibt” (Joh 3,34), vertrauen wir fest darauf, dass das Jahr des Glaubens der
Heiligen Kirche Gottes, Unserer Mutter, reiche geistliche Früchte bringen wird.
Heiliger
Vater, ich möchte Ihnen vor allem dafür danken, dass Sie diese Synodenversammlung
- die 5. in Ihrem 8jährigen Pontifikat - einberufen haben. Diese große Zahl zeigt,
wie sehr Sie die Bischofssynoden als privilegierten Ausdruck der Gemeinschaft unter
den Bischöfen als Mitglieder des Bischofskollegiums, und ihre Einheit mit Ihnen als
Oberhaupt dieses Kollegiums, zu schätzen wissen. So konnten in den Jahren 2005 und
2008 unter Ihrer weisen Führung ja auch zwei Ordentliche Generalversammlungen über
die Eucharistie und das Wort Gottes stattfinden, sowie die Zweite Sonderversammlung
für Afrika 2009 und die Sonderversammlung für den Nahen Osten 2010.
Es freut
mich, Sie, die 262 Synodenväter aus 5 Kontinenten, begrüßen zu dürfen: Afrika, Amerika,
Asien, Europa und Ozeanien: Repräsentanten der 13 Bischofssynoden der katholischen
Ostkirchen sui iuris, der 114 Bischofskonferenzen und der Union der Ordensoberen.
Mein herzlicher Gruß geht auch an Sie, die Dikasterienleiter der Römischen Kurie und
enge Mitarbeiter des Heiligen Vaters, Papst Benedikt XVI., dem 264. Nachfolger des
hl. Petrus am Sitz von Rom. Der Großteil der Synodenväter, die an der Ordentlichen
Generalversammlung teilnehmen, nämlich 182, wurden gewählt: 172 davon von Bischofskonferenzen,
10 von der Union der Generaloberen. Von den verbliebenen wurden 3 von den katholischen
Ostkirchen sui iuris ernannt, 37 nehmen ex officio teil, und 40 andere
wurden vom Heiligen Vater ernannt. Davon sind: 6 Patriarchen, 49 Kardinäle, 3 Großerzbischöfe
(einer davon ist Kardinal), 71 Erzbischöfe, 120 Bischöfe und 14 Priester. Was die
von ihnen bekleideten Ämter angeht, sind 10 Oberhäupter der Ostkirchen sui iuris,
32 sind Präsidenten von Bischofskonferenzen, 26 Dikasterienleiter der Römischen Kurie,
211 Ordinarien und 11 Weihbischöfe.
Einen besonderen Gruß richte ich an die
Bruderdelegierten, Repräsentanten der Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften,
die die Sorge um die Evangelisierung unserer Brüder und Schwestern in unserer heutigen
Welt mit den Katholiken teilen.
Im Laufe der Synode werden wir die Gelegenheit
haben, drei Sondergäste begrüßen zu dürfen, die der Einladung des Heiligen Vaters
Benedikt XVI., an den Synodenarbeiten teilzunehmen, gefolgt sind. Es freut mich,
die 45 Experten und 49 Auditoren begrüßen zu dürfen - Männer und Frauen -, die unter
vielen im Bereich der Evangelisierung und der Förderung des Menschen beschäftigten
Experten und Personen ausgewählt wurden, und die nun wissen, dass ihr persönliches
Zeugnis und ihre jeweiligen Gemeinschaften eine große Bereicherung für unsere Synodenarbeit
darstellen.
Herzlich begrüße ich auch alle Pressevertreter, Assistenten,
Übersetzer und Techniker, und - ganz besonders - die Mitarbeiter des
Generalsekretariats der Bischofssynode, denen ich für Ihre großzügige und lobenswerte
Arbeit für die Vorbereitung dieser Synodenversammlung danke. Diese Vorstellung
ist in 4 Teile gegliedert:
I. Die Aktivitäten zwischen der XII. und der XIII.
Ordentlichen Generalversammlung II. Die Vorbereitung der XIII. Ordentlichen Generalversammlung III.
Die Aktivitäten des Generalsekretariats IV. Schluss
I. Die Aktivitäten
zwischen der XII. und der XIII. Ordentlichen Generalversammlung
Die XII.
Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode zum Thema Das Wort Gottes im
Leben und in der Sendung der Kirche fand vom 5.-26. Oktober 2008 statt. Zum Abschluss
dieser Synodenversammlung setzte sich der XII. Ordentliche Rat des Generalsekretariats
der Bischofssynode aus 15 Mitgliedern zusammen. In Übereinstimmung mit dem Ordo
Synodi Episcoporum wählten die Synodenväter 12 Mitglieder, und der Heilige Vater
Papst Benedikt XVI. ernannte 3 Bischöfe, damit die vorgesehene Anzahl erreicht wurde.
Der XII. Ordentliche Rat hatte zwei Hauptaufgaben: die Umsetzung der Beschlüsse der
XII. Synodenversammlung zum Wort Gottes und die Vorbereitung der XIII. Ordentlichen
Generalversammlung.
Um diese Aufgaben zu erfüllen, hielt der Ordentliche Rat
in Rom 7 Treffen ab. Das erste fand am 25. Oktober 2008 statt, als sich die Synodenversammlung
dem Ende zuneigte, wodurch es den Mitgliedern ermöglicht wurde, einander besser kennenzulernen
und den Terminplan für die zukünftigen Aktivitäten abzustecken. Im Jahr 2009 versammelte
sich der Ordentliche Rat dreimal, vom 20.-21. Januar, 3.-4. Juni, und vom 24.-25 September.
Der Ordentliche Rat hielt 2012 ein Meeting ab (8.-9. Juni); eines 2011 (22.-23. November),
und eines 2012 (16. Februar). Die Mitglieder des Ordentlichen Rats und das Generalsekretariat
kamen überein, via E-Mail Informationen und Dokumentationsmaterial auszutauschen,
in der Absicht, jede Unannehmlichkeit, die sich aus dem Umstand ergeben könnte, dass
die Bischöfe wegen ihrer wiederholten Reisen nach Rom und zum Generalsekretariat in
ihren Diözesen häufig abwesend sind, weitgehendst zu vermeiden.
Hauptzweck
der ersten beiden Meetings des XII. Ordentlichen Rats war es, über die reiche Dokumentation
der Synode über das Wort Gottes nachzudenken. Die Mitglieder des Ordentlichen Rats
konzentrierten sich besonders darauf, die 55 Propositiones zu untersuchen,
die die Synodenväter zum Großteil durch Zwei-Drittel-Mehrheit approbiert hatten. In
den ersten Vorschlägen wurde der Heilige Vater Papst Benedikt XVI. gebeten, “ein Dokument
über das Geheimnis des Wortes Gottes im Leben und in der Sendung der Kirche, sowie
auch im Licht des dem heiligen Völkerapostel Paulus zum 2000. Jahrestag seiner Geburt
gewidmeten Jahres” in Erwägung ziehen zu wollen.
Der Heilige Vater war gewillt,
der Anfrage der Synodenväter zuzustimmen. Wie bereits in der Vergangenheit geschehen,
waren die Mitglieder des XII. Ordentlichen Rats des Generalsekretariats der Bischofssynode
dem Heiligen Vater bei der Abfassung des Nachsynodalen Apostolischen Schreibens behilflich.
Unterstützt wurden sie dabei von renommierten Experten. Beim Meeting vom Januar 2009
stimmten sich die Mitglieder über einen ersten Entwurf des Dokuments ab und machten
viele detaillierte Vorschläge. Im Juni besprachen sie den ersten Entwurf des Nachsynodalen
Apostolischen Schreibens. In zahlreichen Beiträgen wurde versucht, die Fruchtbarkeit
der Besprechung bei der XII. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode herauszustellen,
im Licht des kirchlichen Lehramts, besonders des Zweiten Vatikanischen Konzils, der
Kirchenväter und der Lehre des Heiligen Vaters Papst Benedikt XVI. Nachdem diese ersten
Überlegungen eingefügt worden waren, wurde der Text zur weiteren Durchsicht via E-mail
an die Mitglieder des Ordentlichen Rats geschickt, und die so ergangenen Vorschläge
wurden später in den endgültigen Text eingefügt. Am 7. Juli 2009 unterbreitete das
Generalsekretariat dem Papst ein Schreiben, der gemäß seinem Charisma als Universaler
Hirte der Kirche beträchtliche Änderungen eingefügt hat. Bei einer dem Generalsekretär
am 13. Juni 2009 gewährten Audienz nahm der Heilige Vater den Vorschlag des Ordentlichen
Rats an und gab dem Nachsynodalen Apostolischen Schreiben den bedeutungsvollen Titel
Verbum Domini. Der Bischof von Rom unterzeichnete das Dokument am 30. September
2010, dem Gedenktag des hl. Hieronymus, der eine so große Liebe zur Heiligen Schrift
hegte. Veröffentlicht wurde es am 11. November 2010; und noch am selben Tag wurde
es vorgestellt von: S.E. Kard. Marc Ouellet PSS, Präfekt der Kongregation für die
Bischöfe und Generalkoordinator der XII. Ordentlichen Generalversammlung; S.E. Kard.
Gianfranco Ravasi, Präsident des Päpstlichen Rats für die Kultur und Präsident der
Kommission für die Synodenbotschaft; S.Exz. Nicola Eterovic, Generalsekretär der Bischofssynode,
und Msgr. Fortunato Frezza, Untersekretär des Generalsekretariats. Das Nachsynodale
Apostolische Schreiben wurde ursprünglich in 8 Sprachen veröffentlicht. Später wurden
noch weitere Übersetzungen angefertigt.
Am 30. März 2009 schickte der Generalsekretär
der Bischofssynode die Relatio circa labores peractos der XII. Ordentlichen
Generalversammlung der Bischofssynode an die Oberhäupter der katholischen Ostkirchen
sui iuris, die Präsidenten der Bischofskonferenzen, die Dikasterienleiter der
Römischen Kurie und den Präsidenten der Union der Ordensoberen. Besagtes Dokument
enthielt die Zusammenfassung der Vorbereitung und der Arbeiten der Synodenversammlung
sowie unter anderem folgende Statistiken: an der Versammlung des Jahres 2009 hatten
253 Synodenväter teilgenommen, 183 davon waren gewählt, 38 waren Mitglieder ex
officio, 32 vom Papst ernannt. 51 Synodenväter kamen aus Afrika, 62 aus Amerika,
41 aus Asien, 90 aus Europa und 9 aus Ozeanien. Es wurden insgesamt 23 Generalversammlungen
abgehalten und 8 Sitzungen der kleinen Arbeitsgruppen. Die Synodenväter approbierten
den Text des Nuntius an das Gottesvolk durch Akklamation und die 55 Propositiones
mit großer Mehrheit.
II. Die Vorbereitung der XIII. Ordentlichen
Generalversammlung
Die kollegiale Natur der Bischofssynode zeigt sich auch
in der Art und Weise, wie das Thema der XIII. Generalversammlung zustandekam. Zwei
Konsultationen waren dafür nötig. Vor Abschluss der XII. Generalversammlung der Bischofssynode
wurden die Synodenväter aufgefordert, Themen vorzuschlagen, die ihrer Meinung nach
bei der XIII. Synodenversammlung zur Besprechung vorgelegt werden könnten.
Obwohl
zahlreiche und unterschiedliche Vorschläge eingingen, erwies es sich, dass eine erstaunlich
große Zahl von ihnen eine gewisse Vorliebe für das Thema der Glaubensvermittlung zeigte.
Zu
Beginn des Jahres 2009 schrieb Seine Exzellenz Nikola Eterovic, der Generalsekretär
der Bischofssynode, am 9. Januar im Anschluss an eine Papstaudienz an die Oberhäupter
der katholischen Ostkirchen sui iuris, die Präsidenten der Bischofskonferenzen,
die Leiter der Dikasterien der Römischen Kurie und den Präsidenten der Union der Ordensoberen
und bat sie darum, die drei möglichen Themen zu benennen, die ihres Erachtens Gegenstand
einer möglichen Synodendiskussion werden könnten. Den Normen der Synode zufolge sollten
die vorgeschlagenen Themen die drei folgenden Bedingungen erfüllen: 1) sie sollten
von Interesse für die Universalkirche sein; 2) sie sollten aktuelle seelsorgerische
Bedürfnisse erfüllen und 3) realistischerweise dazu geeignet sein, in einer Bischofssynode
gründlich untersucht zu werden. Die Antworten sollten beim Generalsekretariat bis
zum 1. Juni 2009 eingehen, so dass sie vom Ordentlichen Rat des Generalsekretariats
in seiner Sitzung vom 3.-4. Juni geprüft werden konnten.
Bei dieser Sitzung
untersuchte der Ordentliche Rat des Generalsekretariats der Bischofssynode die zahlreichen
Vorschläge, die aus diesen Gruppen stammten, zu denen das Generalsekretariat offizielle
Beziehungen unterhält. Nach gründlicher Untersuchung wurden drei Themen formuliert,
die Seine Exzellenz Nikola Eterovic, der Generalsekretär, dem Heiligen Vater Papst
Benedikt XVI. zur Auswahl unterbreitete. In der Papstaudienz vom 13. Juni 2009 drückte
der Papst seine Vorliebe für den ersten der drei Vorschläge aus, der von den Bischofskonferenzen
am meisten genannt worden war. Es handelte sich um das Thema Die Weitergabe des
Glaubens durch Erziehung und Hinführung zum christlichen Glauben. Die beiden anderen
Vorschläge, die die Bischofssynoden weniger oft genannt hatten, betrafen die Pfarrgemeinde
als Gemeinschaft der Gemeinschaften und die anthropologischen Herausforderungen unserer
Tage. Im Verlauf dieser Audienz entschied der Heilige Vater außerdem, dass die XIII.
Synodenversammlung im Oktober 2011 (vom 2.-23.) stattfinden sollte. Beide Entscheidungen
wurden aus den folgenden Gründen geändert.
Was das Thema anbelangt, so teilte
Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. in einer dem Generalsekretär gewährten Audienz
seine Entscheidung mit, einen Rat für die Neuevangelisierung zu gründen. Im Interesse
einer besseren Koordination hat der Heilige Vater es für angemessen erachtet, das
Thema der Glaubensübermittlung mit dem der Neuevangelisierung zu verbinden. In beiden
Fällen ermutigte er die Mitglieder der Ordentlichen Ratsversammlung dazu, die Frage
bei ihrer Versammlung am 24.-25. September 2009 zu beraten, während sie ihre Arbeit
am Entwurf der Lineamenta für die XIII. Ordentliche Vollversammlung der Bischofssynode
fortsetzten. Ich habe die Angelegenheit pflichtgemäß den Mitgliedern des Ordentlichen
Rats des Generalsekretariats der Bischofssynode vorgetragen, die die Vorschläge des
Heiligen Vaters begrüßten und, nach eingehender Reflexion, das Synodenthema folgendermaßen
umformulierten: Die neue Evangelisierung für die Weitergabe des christlichen Glaubens.
In einer dem Generalsekretär am 3. Juli 2010 gewährten Audienz billigte der Papst
das Thema der Synodenversammlung. Wie erwähnt rief der Papst mit dem Apostolischen
Schreiben in Form eines “Motu proprio” Ubicumque et semper (vom 21.
September 2010) den Päpstlichen Rat für die Neuevangelisierung ins Leben.
Was
den Termin anbelangt, so kündigte der Heilige Vater Benedikt XVI., indem er einer
Bitte der Bischöfe aus dem Mittleren Osten entspach, nach einer Beratung mit seinen
engsten Mitarbeitern am 19. September 2009 die Einberufung einer Sonderversammlung
der Bischofssynode für den Nahen Osten während eines Treffens mit den Patriarchen
und Großerzbischöfen der katholischen Ostkirchen sui iuris an. Diese Synodenversammlung,
die im Oktober 2010 stattfand, führte zu einem Aufschub der XIII. Ordentlichen Generalversammlung
der Bischofssynode um ein Jahr. Der Heilige Vater Papst Benedikt XVI. selbst wollte
das Thema der XIII. Ordentlichen Generalversammlung am 24. Oktober 2010 im Verlauf
der feierlichen Eucharistiefeier in der Petersbasilika ankündigen, beim Abschluss
der Sonderversammlung der Bischofssynode für den Nahen Osten, wobei er gleichzeitig
auch ankündigte, dass die Synode im Oktober 2012 stattfinden würde.
Daher stellt
das Thema der XIII. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode das Ergebnis
eines weit angelegten Prozesses dar, in dem die Meinung des weltweiten Episkopats
eingeholt wurde und die pastoralen Anliegen des Heiligen Vaters, des Bischofs von
Rom und Universaler Hirte der Kirche eingebracht wurden Er möchte die Reflexion über
die Vermittlung des christlichen Glaubens in den Kontext der Neuevangelisierung einbringen,
wobei er ihren gegenseitigen Ergänzungscharakter betont: die Neuevangelisierung hat
die Übermittlung des christlichen Glaubens zum Ziel; die Übermittlung des christlichen
Glaubens ihrerseits hat in einer religiösen, kulturellen und sozialen Umgebung stattzufinden,
die der Neuevangelisierung bedarf, “neu in ihrem Eifer, ihren Methoden und Ausdrucksweisen.”
(JOHANNES PAUL II., Ansprache vor der XIX. Versammlung der C.E.L.A.M., Port-au-Prince,
Haiti, 9. März 1983), 3: AAS 75 I (1983) 778).
Die Vorbereitung der
Lineamenta
Die Vorbereitungen für die XIII. Ordentliche Vollversammlung
begannen noch vor der Veröffentlichung ihres offiziellen Themas, nachdem der Heilige
Vater Papst Benedikt XVI. das Thema festgelegt hatte, das die Synode beraten sollte.
Die XII. Ordentliche Ratsversammlung des Generalsekretariats traf zweimal zusammen,
um den Text der Lineamenta zu studieren. Bei ihrem Treffen vom 24.-25. September
2009 einigten sich die Mitglieder, mit Hilfe einiger Experten, auf einen Entwurf für
die Lineamenta, wobei sie auch die Anregungen der Bischöfe und die existierenden
seelsorgerischen und sozialen Umstände, unter denen die Teilkirchen in der heutigen
Zeit leben und arbeiten in ihre Vorschläge möglicher Synodenthemen mit einbezogen.
Sie bezogen sich wiederholt auf die Lehren des Zweiten Ökumenischen Vatikanischen
Konzils und die späteren Äußerungen des kirchlichen Lehramts, vor allem diejenigen
des Heiligen Vaters Papst Benedikt XVI.
Bei ihrem Treffen vom 8.-9. Juni 2010
untersuchten die Mitglieder der Ordentlichen Ratsversammlung den Entwurf der Lineamenta,
der das Thema der Neuevangelisierung und der Vermittlung des Glaubens behandelte,
auch wenn das endgültige Thema noch nicht veröffentlicht worden war. Nach einer gründlichen
Diskussion wurden zahlreiche Veränderungen angebracht, um den Text zu verbessern und
zugleich verwiesen Mitglieder auf einige Gesichtspunkte, die noch weiterer Vertiefungen
bedurften. Das Generalsekretariat versuchte, mit Hilfe einiger Experten diese Hinweise
mit einzubeziehen. Nach der Veröffentlichung des Synodenthemas sandte das Generalsekretariat
den Text der Lineamenta per Email an jedes Mitglied der Ordentlichen Ratsversammlung,
um deren Billigung bzw. eventuelle Vorschläge einzuholen, um den Text noch zu verbessern.
Die wenigen Hinweise, die daraufhin eingingen, wurden dann in den Text integriert,
der daraufhin in die verschiedenen Sprachen übersetzt wurde.
Nach Abschluss
der Übersetzungsarbeiten publizierte das Generalsekretariat die Lineamenta
für die XIII. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode, die das Datum des
2. Februars 2011, des Festes der Darstellung des Herrn, trägt. Das Dokument wurde
am 4. März 2011 im Presseamt des Heiligen Stuhls durch Seine Exzellenz Nikola Eterovic,
den Generalsekretär, und Msgr. Fortunato Frezza, den Untersekretär der Bischofssynode,
vorgestellt. Die Lineamenta wurden dann all denen zugesandt, mit denen das
Generalsekretariat offiziell in Verbindung steht. Im Übrigen erfuhren sie eine weite
Verbreitung, in erster Linie durch die üblichen Kommunikationsmittel des Heiligen
Stuhls und der katholischen Kirche. Unter dem Stichwort “Bischofssynode” wurde der
Text der Lineamenta auf der Internetseite des Heiligen Stuhles in acht Sprachen
zugänglich gemacht: Lateinisch, Französisch, Englisch, Italienisch, Polnisch, Portugiesisch,
Spanisch und Deutsch, wobei das Generalsekretariat die Übersetzungen vorbereitete.
Wie bereits in der Vergangenheit enthalten die Lineamenta eine Reihe von Fragen
- insgesamt 72 - , die dazu dienten, die Reflexion und Vertiefung der Diskussion über
dieses Thema zu erleichtern. In der Vorrede bat der Generalsekretär darum, dass die
davon Betroffenen bis zum 1. November 2011, dem Fest Allerheiligen, antworten sollten,
so dass das Instrumentum Laboris für die XIII. Ordentliche Vollversammlung
der Bischofssynode zügig abgefaßt werden konnte.
Die Abfassung des
Instrumentum laboris
Das Generalsekretariat erhielt zahlreiche Antworten,
die im allgemeinen sehr ausführlich waren, was auf ein großes allgemeines Interesse
am Thema der Synode schließen ließ. Im Übrigen zählten die Antworten die seelsorgerischen
Aktivitäten auf, die in zahlreichen Partikularkirchen bereits stattfanden. Zugleich
unterstrichen sie die Notwendigkeit eines erneuerten apostolischen Eifers beim Werk
der Evangelisierung, um sie empfänglicher zu machen für die Gnade des Heiligen Geistes,
der neue Wege eingibt, um nah und fern die Frohe Botschaft zu verkündigen, vor allem
aber den Getauften, die sich von der Kirche entfernt haben.
Der Prozentsatz
der Antworten, die von Institutionen eingingen, liegt bei 90,5 %, die sich folgendermaßen
aufteilen:
- Synoden katholischer Orientalischer Kirchen suis iuris:
84,6 % (11 von 13 Kirchen antworteten) (keine Antwort kam von den folgenden Kirchen
sui iuris: vom Großerzbistum der Syrisch-Malankarischen Kirche und von der
Ruthenischen Metropolitankirche); - Bischofskonferenzen: 81,5 % (93 von 144 Bischofskonferenzen
antworteten); Dikasterien der Römischen Kurie: 96,1 % (25 von 26 Dikasterien antworteten)
(Die Verwaltung der Güter des Heiligen Stuhles antwortete nicht); - Union der Ordensoberen:
100 %.
Was die Bischofskonferenzen anbelangt, so mag eine alphabetische Ordnung
der Prozentsätze, nach Kontinenten geordnet, von Interesse sein: - Afrika: 66,6
% (24 von 36 Bischofskonferenzen antworteten)(zwölf Bischofskonferenzen gaben keine
Antwort: Kamerun, Tschad, die Republik Kongo, Gabun, Gambia und Sierra Leone, Guinea,
Namibia, Nigeria, Indischer Ozean, Zentralafrikanische Republik und Uganda). -
Amerika: 95,8 % (23 von 24 Bischofskonferenzen antworteten)(Die Bischofskonferenz
von Haiti gab keine Antwort). - Asien: 88,8 % (16 von 18 Bischofskonferenzen antworteten)(Die
Bischofskonferenzen von Sri Lanka und Ost-Timor antworteten nicht). - Europa: 81,25
% (26 von 32 Bischofskonferenzen antworteten)(Es gingen keine Antworten von den folgenden
Bischofskonferenzen ein: Albanien, Bulgarien, Griechenland, Litauen, Türkei und Ukraine). -
Ozeanien: 100 % (4 von 4 Bischofskonferenzen antworteten).
Zu diesen Antworten
gesellten sich Beiträge des Rats der Europäischen Bischofskonferenzen (C.C.E.E.) wie
auch der Versammlung der katholischen Hierarchie in Ägypten. Das Generalsekretariat
der Bischofssynode erhielt außerdem Hinweise seitens unterschiedlicher kirchlicher
Institutionen, wie beispielsweise von der Internationalen Union der Ordensoberen (U.I.S.G.).
Einige Universitäten und Zentren höherer Bildung reichten gleichfalls Vorschläge ein,
ganz zu schweigen von zahlreichen Einzelpersonen, die am Thema der Synode interesse
zeigten. Das Generalsekretariat stellt all diese Antworten und Vorschläge in Rechnung,
gemeinsam mit den Ergebnissen zahlreicher Sitzungen und Artikel, die sowohl in der
Fachpresse als in populären Zeitschriften erschienen.
Im Verlauf des Treffens
vom 22.-23. November 2011 unterzogen die Mitglieder der XII. Ordentlichen Ratsversammlung,
die durch Experten unterstützt wurden, die Antworten auf die Lineamenta einer
gründlichen Analyse, einigten sich auf einen Entwurf für das Instrumentum laboris
und machten zahlreiche Vorschläge für den Textentwurf.
Beim Treffen vom 16.
Februar 2012 untersuchte die Ordentliche Ratsversammlung den Entwurf des Instrumentum
laboris. Die Arbeiten waren auf einen einzigen Tag beschränkt, da am 17. Februar
eine Mehrheit der Mitglieder der Ordentlichen Ratsversammlung an dem Konsistorium
teilnahmen, das der Heilige Vater Benedikt XVI. einberufen hatte. Um die Diskussion
zu vereinfachen, hatte das Generalsekretariat bereits zuvor den Text des Dokumentes
an die Mitglieder des Rates gesandt. Sie waren daher in der Lage, unmittelbar in eine
lebhafte Debatte einzutreten und so zahlreiche fruchtbare Bemerkungen beizusteuern,
um den Text zu verbessern. Die Mitglieder des Rates nahmen auch dankbar die Entscheidung
des Heiligen Vaters Papst Benedikt XVI. zur Kenntnis, das Jahr des Glaubens auszurufen.
Beim Entwurf des Instrumentum laboris verwandten sie große Aufmerksamkeit auf
das Apostolische Schreiben in Form eines Motu proprio “Porta fidei”.
Um
die endgültige Approbation für das Dokument zu erlangen, sandte das Generalsekretariat
den Text des Instrumentum laboris wieder per Email an die Mitglieder der Ordentlichen
Ratsversammlung. Einige Mitglieder machten weitere Vorschläge, die noch eingearbeitet
wurden, um den Text zu verbessern. Das Generalsekretariat übersetzte daraufhin das
Dokument in acht Sprachen. Das Instrumentum laboris, das das Datum vom 27.
Mai 2012 trägt, dem Hochfest Pfingsten, wurde am 19. Juni 2012 im Presseamt des Heiligen
Stuhles durch Seine Exzellenz Nikola Eterovic, den Generalsekretär, und Msgr. Fortunato
Frezza, den Untersekretär der Bischofssynode, vorgestellt. Das Instrumentum laboris
wurde weit verbreitet, auch durchs Internet - es ist unter dem Stichwort “Bischofssynode”
auf der Webseite des Heiligen Stuhles zu finden - und in zahlreichen weiteren Publikationen.
Die italienische Fassung wurde von der Libreria Editrice Vaticana publiziert.
Die Publikation des Instrumentum laboris gab zahlreichen Personen Zugang zum
Terminkalender der Synodenversammlung, informierte sie über Leistungen der Partikularkirchen
und über einige weitere Punkte, die noch weitere Reflexionen und Verbesserungen benötigen.
Das Dokument über die Neuevangelisierung und die Weitergabe des Glaubens - zwei äußerst
wichtige Themen im Leben und der Sendung der Kirche - ist von besonderem Interesse
für die Synodenväter, die sich in ihren Beiträgen darauf beziehen müssen.
Die
Ernennung derer, die bei der Synode mit besonderer Verantwortung betraut sind
Am
22. Oktober 2011 hat Papst Benedikt XVI. zur Vorbereitung der XIII. Ordentlichen Generalversammlung
der Bischofssynode Seine Eminenz Kardinal Donald William Wuerl, Erzbischof von Washington
(USA) zum Hauptberichterstatter und zum Sondersekretär Seine Exzellenz Pierre-Marie
Carré, Erzbischof von Montpellier (Frankreich), ernannt.
Am 29. Juni 2012 hat
Seine Heiligkeit dreiVizepräsidenten ernannt: Seine Eminenz Kardinal John Tong Hon,
Bischof von Hong Kong (China); Seine Eminenz Kardinal Francisco Robles Ortega, Erzbischof
von Guadalajara (Mexiko); und Seine Eminenz Kardinal Laurent Monsengwo Pasinya, Erzbischof
von Kinshasa (Demokratische Republik Kongo).
III. Die Tätigkeiten des Generalsekretariats
In
der Zeit vom Oktober 2008 bis zur Gegenwart war das Generalsekretariat der Bischofssynode
mit seinen Routinetätigkeiten beschäftigt, vor allem der Aufgabe, die XII. Ordentliche
Generalversammlung der Bischofssynode zum Abschluss zu bringen und Vorbereitungen
für die XIII. Ordentliche Generalversammlung zu treffen.
Gleichzeitig bereitete
das Generalsekretariat auf Ersuchen des Heiligen Vaters Papst Benedikt XVI. zwei Sonderversammlungen
der Bischofssynode vor: die Zweite Sonderversammlung für Afrika und die Sonderversammlung
für den Nahen Osten. Erstere, die vom 4.-25. Oktober 2009 stattfand, zählte 244 Synodenväter.
Die Erträge der Synodendiskussion wurden in dem Postsynodalen Apostolischen Schreiben
Africae munus zusammengefaßt, welches der Heilige Vater persönlich im Verlauf
seiner Apostolischen Reise nach Cotonou in Benin am 20. November 2011 den Präsidenten
der Afrikanischen Bischofskonferenzen überreichen wollte.
Die Sonderversammlung
für den Nahen Osten, die vom 10.-24. Oktober 2010 tagte, sah die Teilnahme von 185
Synodenväter, die sich um den Bischof von Rom versammelten und unter denen sämtliche
Bischöfe des Nahen Ostens waren. Die Ergebnisse der Arbeiten der Synode wurden in
dem Postsynodalen Schreiben Ecclesia in Medio Oriente publiziert. Am 16. September
2012 überreichte Seine Heiligkeit im Verlauf seiner Apostolischen Reise in den Libanon
dieses Dokument Vertretern des Episkopats aus dem Nahen Osten, den Patriarchen und
den Präsidenten der jeweiligen Bischofskonferenzen.
Das Generalsekretariat
war außerdem an weiteren Tätigkeiten beteiligt, die ich kurz aufzählen werde.
Besondere
Ratsversammlungen
Zusätzlich zu den Tätigkeiten der Ordentlichen Ratsversammlung
war das Generalsekretariat der Bischofssynode auch an den Zusammenkünften besonderer
Ratsversammlungen beteiligt, vor allem denen für Afrika und den Nahen Osten, zum Zwecke
der Vorbereitung ihrer jeweiligen Sonderversammlungen. In der Tat trat seit der Feier
der XII. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode die Besondere Ratsversammlung
für Afrika sechs mal zusammen (27.-28. November 2008; 23.-24. Januar 2009; 19. März
2009; 19.-20. Januar 2010; 27.-28. April 2010; 19.-20. November 2011).
Die
Ratsversammlung für den Mittleren Osten hielt neun Versammlungen ab (21.-22. September
2009; 24.-25. November 2009; 23.-24. April 2010; 4.-6. Juni 2010; 20.-21. Januar 2011;
30.-31. März 2011; 17.-18. Mai 2011; 6.-7. Juli 2011; 14.-16. September 2012).
Von
den übrigen Ratsversammlungen trat die Besondere Ratsversammlung für Amerika am häufigsten
zusammen, praktisch einmal pro Jahr: 18.-19. November 2008; 17.-18. November 2009;
16.-17. November 2010; 27.-28. Oktober 2011.
Die Aktualisierung des
Vademecum
Der vom Heiligen Vater Papst Benedikt XVI. am 29. September 2006
verabschiedete Ordo Synodi Episcoporum richtete seine Aufmerksamkeit auf Verfahren,
die in jüngsten Synodenversammlungen eine gewisse Weiterentwicklung erfahren haben
und die in den Vorgehensweisen der Synode das Klima der Kollegialität verbessert haben.
Gestatten Sie mir, einige praktische Aspekte hervorzuheben, die sich als nützlich
für die gegenwärtige Synodalversammlung erweisen könnten.
Wie bereits bei früheren
Synodenversammlungen wird jeder Synodenvater die Möglichkeit haben, 5 Minuten lang
das Wort zu ergreifen. Eine längere Version seines Beitrags kann außerdem beim Generalsekretariat
eingereicht werden. Bitte denken Sie daran, dass eine kurze Zusammenfassung des Beitrags,
den jeder Synodenvater den Hinweisen des Vademecum folgend vorbereitet hat,
publiziert werden wird.
4-minütige Beiträge sind vorgesehen für die Bruderdelegierten
und die Auditoren. In Anbetracht der großen Zahl von Auditoren kann jeder einen
schriftlichen Text beim Generalsekretariat der Bischofssynode einreichen, so dass
er in der allgemeinen Diskussion des Synodenthemas berücksichtigt werden kann. Auf
jeden Fall wird alles erdenklich Mögliche dafür getan, dass selbst die Auditoren während
der Generalkongregationen das Wort ergreifen können, sei es einzeln oder als Vertreter
einer ganzen Gruppe.
Im Verlauf des heutigen Nachmittags werden nach den Worten
des Generalrelators Vertreter der 5 Kontinente einen Beitrag vortragen, der versuchen
wird, eine Übersicht zum Thema der Neuevangelisierung und der Weitergabe des christlichen
Glaubens in ihren jeweiligen Kontinenten zu geben. Jeder von ihnen kann 10 Minuten
lang sprechen.
Am Schluß der Generalkongregationen gibt es am Nachmittag zwischen
18.00 und 19.00 Uhr Gelegenheit zu freier Diskussion. Ein Synodenvater darf bei der
Gelegenheit nicht länger als 3 Minuten sprechen und höchstens noch ein weiteres mal.
Diesselbe Regel gilt für die anderen Diskussionszeiten im Synodensaal, um eine möglichst
große Teilnahme zu ermutigen. Es sind auch themengebundene Diskussionen vorgesehen.
Die erste, die am 8. Oktober stattfinden wird, dreht sich um den Vortrag des Generalrelators,
Seine Eminenz Kardinal Donald William Wuerl, Erzbischof von Washington (USA). Die
zweite, am 9. Oktober, sollte sich dem Thema des Postsynodalen Apostolischen Schreibens
Verbum Domini widmen, gefolgt von einem 30-minütigen Vortrag zu diesem Thema
von Seiner Eminenz Kardinal Marc Ouellet, P. S. S., den Präfekten der Bischofskongregation.
Vergleichbare Diskussionszeiten werden dem Vortrag Seiner Gnaden Rowan Douglas Williams,
des Erzbischofs von Canterbury und Primas von England und der Anglikanischen Gemeinschaft
folgen, der am Mittwoch, 10. Oktober gehalten wird. Der Erzbischof wird die anglikanische
Perspektive der Herausforderung der Neuevangelisierung und der Weitergabe des christlichen
Glaubens mit uns teilen. Am 12. Oktober wird Dr. Werner Arber, Professor für Mikrobiologie
am Biozentrum der Universität Basel (Schweiz) und Präsident der Päpstlichen Akademie
der Wissenschaften seine Beobachtungen zum Thema der Beziehung zwischen Wissenschaft
und Glaube mit uns teilen. Nach seinem Vortrag wird Herr Dr. Arber auf Fragen seitens
der Synodenväter gern antworten.
Der erste Teil des Synodenverfahrens ist Beiträgen
der Synodenväter vorbehalten. Um eine gewisse Ordnung nach Themen unter den Beiträgen
einzuhalten, wird jeder Synodenvater, der das Wort zu ergreifen wünscht, gebeten,
sich im Generalsekretariat registrieren zu lassen und dabei das Thema anzugeben, zu
dem er zu sprechen wünscht. Es wird sehr empfohlen, sich hierbei auf die Nummer oder
Nummern zu beziehen, die im Instrumentum laboris vorgegeben sind. Diejenigen
haben den Vortritt, die über ein Thema zu sprechen wünschen, das im ersten Teil des
Instrumentum laboris in den Nummern 1-40 enthalten sind, die die Einleitung
und das Thema Jesus Christus, Gute Nachrichten Gottes für die Menschheit enthalten
sind. Es folgen Themen des zweiten Teils, Nummern 90-128, Weitergabe des Glaubens.
Der vierte Teil, Nummern 129-169, umfasst das vierte Kapitel, Die Wiederbelebung
der Seelsorgetätigkeit und der Beschluss. Ein geordneterer Ansatz, Thema
für Thema, sollte eine Vertiefung der Entwicklung des Themas erleichtern.
Während
dieser Synodenversammlung wird die Abstimmung elektronisch erfolgen, was nicht nur
der Zeitersparnis dient, sondern auch ermöglicht, dass Ergebnisse in Echtzeit erzielt
werden können. In Anbetracht der Wichtigkeit der Abstimmung über die Propositiones
und der Verfahrensweise wird diese Abstimmung sowohl in schriftlicher als auch
elektronischer Form erfolgen. Wie bereits gesagt, können die Synodenväter über die
Vorschläge in schriftlicher Form abstimmen, auch jene unter ihnen, die nicht an der
Generalversammlung teilnehmen können, wenn die elektronische Abstimmung erfolgt. Die
offiziellen Abstimmungsergebnisse sind daher jene, die von der Abstimmungskommission
fristgerecht erstellt werden müssen; letztere hat die Aufgabe, die Abstimmungsergebnisse
auf Papier aufzuführen.
Im Verlauf der Synodenversammlung dürfen wir drei
Sondergäste begrüßen: Frère Alois, Prior von Taizé (Frankreich), Hw. Lamar Vest, Präsident
der Amerikanischen Bibelgesellschaft (USA) und den neuernannten Hr. Werner Arber,
Professor für Mikrobiologie am Biozentrum der Universität Basel (Schweiz), Präsident
der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften und Gewinner des Nobelpreises für Physik
des Jahres 1978.
Der ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios
I., wird zur feierlichen Eucharistiefeier am 11. Oktober erwartet, bei der der Heilige
Vater Papst Benedikt XVI. den Vorsitz führt.
Wie bereits erwähnt, wird der
Erzbischof von Canterbury und Primas von ganz England und der Anglikanischen Gemeinschaft,
Seine Gnaden Rowan Douglas Williams, am 10. Oktober in der Synodenhalle eine einführende
Ansprache halten.
Auf dem Terminkalender der XIII. Ordentlichen Generalversammlung
stehen verschiedene Initiativen, an denen sich die Synodenväter als Gruppe beteiligen
sollten. Die diesbezüglichen Informationen werden rechtzeitig weitergegeben werden.
All diese Termine sind dazu gedacht, nicht nur die Kollegialität der Bischöfen untereinander
und mit dem Bischof von Rom zu fördern, dem Oberhaupt des Bischofskollegiums, sondern
auch die communio inmitten des Gottesvolkes, dessen Repräsentanten in dieser
Synodenversammlung versammelt sind. Den Synodenvätern steht es frei, an anderen Veranstaltungen
teilzunehmen, die abseits des Synodenkalenders stattfinden.
Publikationen
Die
Aktivität des Generalsekretariats schloss auch die folgenden Publikationen ein: 2011
veröffentlichte die “Lateran University Press” unter der Schirmherrschaft des Generalsekretariats
der Bischofssynode das Buch La Parola di Dio nella vita e nella missione della
Chiesa. Dieses Buch enthält nicht nur die reiche Dokumentation der Phase, in der
die XII. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode vorbereitet und abgehalten
wurde, sondern alle offiziellen Texte der Synodenversammlung, darunter auch die Zusammenfassungen
der Einführungen der einzelnen Synodenväter und das Nachsynodale Apostolische Schreiben
Verbum Domini, das den Höhepunkt der Synodenarbeiten darstellt. Das Personenverzeichnis
stellt ein nützliches und schnelles Nachschlagwerk dar.
In Zusammenarbeit mit
seinen Mitarbeitern hat der Generalsekretär beim diesem Verlag auch das Buch Il
Vescovo Servitore del Vangelo di Gesù Cristo herausgegeben, das das Ergebnis der
Arbeit der X. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode ist, die von 30.
September - 27. Oktober 2001 abgehalten wurde. Diese Publikation des Generalsekretariats
der Bischofssynode vervollständigt die Reihe der Ordentlichen und Außerordentlichen
Versammlungen und ermöglicht, dass nicht nur den Bischöfen und Forschern ein reiches
Angebot an Synodendokumentation zur Verfügung steht, sondern allen anderen Personen,
die daran interessiert sind.
Der Kongregation für die Evangelisierung der Völker
ist es zu verdanken, dass das Generalsekretariat die Veröffentlichung des Buches
La Chiesa in Africa a servizio della riconciliazione, della giustizia e della pace
im Verlag Urbaniana University Press, Vatikanstadt 2012, unterstützt hat. Darin
sind die Ergebnisse der Zweiten Sonderversammlung der Bischofssynode für Afrika enthalten,
die von 4.-25. Oktober 2009 in Rom abgehalten wurde.
IV) Schluss Jesus
Christus, der allererste und größte Künder des Evangeliums
Die Neuevangelisierung
für die Weitergabe des christlichen Glaubens, das Thema der XIII. Ordentlichen
Generalversammlung der Bischofssynode, lenkt unseren Blick auf Jesus Christus, unerschöpfliche
Quelle aller Evangelisierung. In dem Nachsynodalen Apostolischen Schreiben Evangelii
nuntiandi schreibt der Diener Gottes Papst Paul VI., der die Arbeit der XIII.
Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode (27. September - 26. Oktober 1974)
zum Thema Evangelisierung in der modernen Welt zusammenfassen wollte: “Die
Bischöfe haben im Verlauf der Synode sehr oft diese Wahrheit hervorgehoben: Jesus
selbst, Frohbotschaft Gottes, ist der allererste und größte Künder des Evangeliums
gewesen. Er ist es bis zum Äußersten gewesen: bis zur Vollkommenheit und zur Hingabe
seines irdischen Lebens.” (En, 7). Auch wir, die wir hier in der XIII. Ordentlichen
Generalversammlung versammelt sind, wollen, in Kontinuität mit unseren Vorgängern,
mit Jesus Christus, “dem Alpha und Omega, dem Ersten und dem Letzten, dem Anfang und
dem Ende” (Offb 22,13), wieder neu über die Neuevangelisierung für die Weitergabe
des christlichen Glaubens nachdenken.
In den Priscilla-Katakomben kann
man ein diesbezügliches Fresko von Christus dem Guten Hirten bewundern, das reich
ist an theologischem Inhalt. Nachdem der Herr die 99 verlassen hatte, kehrte mit einem
Schaf auf den Schultern zurück, das verloren war, nun aber wiedergefunden ist. Das
Bild ist eine künstlerische Darstellung des Gleichnisses vom verlorenen Schaf (vgl.
Lk 15,1-7; Mt 18,12-14). Jesus Christus, der Gute Hirte, tut, was Gott
im Alten Testament verheißen hat: “Die verloren gegangenen Tiere will ich suchen,
die vertriebenen zurückbringen, die verletzten verbinden, die schwachen kräftigen,
die fetten und starken behüten. Ich will ihr Hirt sein und für sie sorgen, wie es
recht ist” (Ez 34,16) In diesem Bild kann man auf besondere Weise die Freude
wahrnehmen, die es dem Hirten bereitet hat, die verlorenen Schafe wieder zur Herde
zurückzubringen. Das ruft uns die Worte des Evangelisten Matthäus wieder ins Gedächtnis
ruft: “er freut sich über dieses eine mehr als über die neunundneunzig, die sich nicht
verirrt haben” (Mt 18,13).
Zwei Schafe grasen friedlich in der Nähe
des Guten Hirten. Es sind treue Schafe, die beim Herrn geblieben sind. Sie kennen
ihren Hirten (vgl. Joh 10,14), der sie einzeln beim Namen ruft (vgl. Joh
10,3). An ihrer Seite stehen zwei grüne Bäume, auf deren Zweigen zwei Tauben sitzen,
die zwei Olivenzweige im Schnabel tragen. Das Bild ruft noch einen anderen biblischen
Vergleich mit dem Wachstum des Himmelreiches in Erinnerung, das “wie ein Senfkorn
ist, das ein Mann in seinem Garten in die Erde steckte; es wuchs und wurde zu einem
Baum und die Vögel des Himmels nisteten in seinen Zweigen” (Lk 13,19; vgl Mk
4,31; Mt 13,31). Die Olivenzweige verweisen darüber hinaus auf die Erfahrung
des Noah, der wusste, dass die Sintflut vorbei war, als die Taube zur Arche zurückkam,
“in ihrem Schnabel hatte sie einen frischen Olivenzweig” (Gen 8,11). Mit Seinem
Kommen beginnt Jesus der Gute Hirt die Rettung der Welt. Durch sein Kreuzesopfer bringt
er Eintracht und Frieden: Er ist “unser Friede” (Eph 2,14).
Das Bild
von Jesus, dem Guten Hirten - einschließlich dem in den Priscilla-Katakomben - ist
ein Beispiel der Inkulturation der christlichen Botschaft in der griechisch-römischen
Kultur. Die Bürger des Römischen Reiches erinnerte das Bildnis an Hermas - bzw. Hermes
Kriophoros -, der einen Widder auf den Schultern tragend die Herde leitet. Dieses
Symbol birgt die Aufforderung, das bleibende Evangelium Jesu Christi den Kulturen
den Kulturen der Männer und Frauen unserer Zeit bekannt zu machen, die, zu ihrer Zeit,
von der Frohbotschaft unseres Herrn Jesus, den einzigen Retter der Welt (vgl. Apg
4,12) geläutert und erhöht werden müssen.
Unter den Schafen, die der Gute
Hirte wieder der Herde zugeführt hat, sind berühmte Heilige, vor allem große Künder
des Evangeliums wie die Heiligen Petrus und Paulus, der auf eine besondere Weise mit
den anderen Aposteln verbunden ist. Wie im Abendmahlssaal wird der seligen Jungfrau
Maria, der Mutter Jesu und der Mutter der Kirche, dem Stern der Neuevangelisierung,
ein besonderer Platz eingeräumt. Am Donnerstag, dem 4. Oktober, vertraute der Heilige
Vater Papst Benedikt XVI. in Loreto die Synodenarbeit und das Jahr des Glaubens ihrem
mütterlichen Schutz an. Es ist uns ein Anliegen, von allen Seligen und Heiligen, die
in der Geschichte der Kirche ihrem Beispiel gefolgt sind, besonders des seligen Papstes
Johannes Paul II. zu gedenken, der sich im Laufe seines Pontifikats unermüdlich für
die Förderung der Neuevangelisierung eingesetzt hat und es nicht versäumen wird, vom
Himmel aus über unsere Arbeit zu wachen. Im Laufe dieser Synodenversammlung wird die
Zahl der Heiligen um weitere 7 erweitert werden, die der Bischof von Rom, Papst Benedikt
XVI., am 21. Oktober zur Ehre der Altäre erheben wird. Wir vertrauen die Arbeit dieser
Synodenversammlung ihrer Fürsprache und der der Heiligen Johannes von Avila und Hildegard
von Bingen, den neuen Kirchenlehrern, an, auf dass unsere Arbeit die Worte Jesus Christi,
des Guten Hirten, fruchtbar machen möge: “Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus
diesem Stall sind; auch sie muss ich führen und sie werden auf meine Stimme hören;
dann wird es nur eine Herde geben und einen Hirten” (Joh 10,16).