Benedikt XVI.: Synode ist Mittun am Wirken des Heiligen Geistes
Die Arbeit der Synode
ist Mitarbeit der Kirche am Wirken des Heiligen Geistes. Mit diesem Gedanken hat Papst
Benedikt XVI. an diesem Montag die erste Arbeitssitzung der XIII. ordentlichen Vollversammlung
der Bischofssynode eröffnet. Am Sonntag hatte er das Bischofstreffen zum Thema Neuevangelisierung
bei einer Messe auf dem Petersplatz feierlich eröffnet. In seiner Meditation ging
der Papst von den Wortursprüngen aus, die hinter dem Thema der Synode – der „Neuevangelisierung“
– liegen:
„Das Wort Evangelium, bzw. das εὐαγγελίζεσθαι
(evangelizesthai, ein altgriechisches Wort) hat eine lange Geschichte. Es meinte ursprünglich
die Verkündigung eines Sieges, also Verkündigung von etwas Gutem, Freudigem, von Glück.
Bereits im Buch Jesaja bezieht es sich auf die Stimme, die die Freude verkündet, die
von Gott kommt. Diese Botschaft lasse verstehen, dass Gott sein Volk nicht im Stich
lässt.“
Jesus habe dieses Wort aufgegriffen, indem er davon spricht, dass
diese Freude vor allem den Unfreien, den Ausgeschlossenen, den Armen und den Leidenden
gelte. Heute stellte sich die Frage für den Menschen der Moderne neu:
„Gibt
es einen Gott oder nicht? Kennt uns dieser Gott? Ist er gut? Hat die Realität des
Guten überhaupt Macht in der Welt oder nicht? Diese Fragen sind heute so aktuell,
wie sie es damals waren. Viele Menschen fragen, ob Gott eine Hypothese ist oder nicht,
ob er real ist oder nicht, weil er nicht wahrnehmbar ist. Das Wort Evangelium will
sagen, dass Gott dieses Schweigen gebrochen habe. Gott hat gesprochen, Gott existiert,
und dieses Ereignis an und für sich ist schon Heil. Gott kennt uns, liebt uns. In
Jesus spricht er zu uns, der Gott mit uns. Das ist das Evangelium.“
Die
Frage heute sei nun, wie das den Menschen zu zeigen sei, wie Menschen von heute dieses
Evangelium hören könnten. Hier wies der Papst auf die grundlegende Wahrheit hin, dass
in jedem Tun des Menschen bereits Gott wirke. Das gelte ganz besonders auch für das
Tun der Kirche.
„In anderen Worten: Wir können nicht die Kirche machen,
wir können nur entdecken, was Gott getan hat. Die Kirche beginnt nicht mit unserem
Tun und Machen, sondern mit dem Tun und dem Wort Gottes. Dieser Gott will unser Mitwirken,
er will unsere Aktivität. Er will unser Mitwirken an seinem Tun. Wenn wir also die
Neuevangelisierung unternehmen, so ist das immer Kooperation mit Gott. Wir handeln
gemeinsam mit Gott, auf dem Gebet und auf Gottes realer Präsenz aufbauend.“