Die Regierung in Manila hat am Sonntag einen Friedensvertrag mit der größten Gruppe
der muslimischen Aufständischen angekündigt. Er soll einen Schlussstrich unter einen
jahrzehntelangen Konflikt ziehen. Präsident Benigno Aquino gab die Vereinbarung mit
der Organisation „Moro Islamische Befreiungsfront“, kurz MILF bekannt. Sie sieht
die Einrichtung einer halb-autonomen muslimischen Region im islamischen Süden des
Staates vor, der sonst überwiegend katholisch ist. Aquino erklärte, er hoffe „auf
einen dauerhaften Frieden in Mindanao“. Der MILF, dessen Kämpfer auf etwa 12.000 geschätzt
werden, trete nicht länger für einen eigenen Staat ein. Bei den Auseinandersetzungen
sind seit 1978 etwa 150.000 Menschen getötet worden; Hunderttausende von Menschen
mussten fliehen.